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Gott im Wald
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Gott im Wald

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Moderator/in: Über 40 Prozent von Hessen sind … genau: Wald. Heute Morgen wurde der neue Nachhaltigkeitsbericht zum hessischen Wald vorgelegt. Ich will von Fabian Vogt von der evangelischen Kirche mal wissen: Was sagst du eigentlich zu all den Leuten, die behaupten, dass sie Gott im Wald viel eher finden als in der Kirche?

Also: Erst mal finde ich es natürlich total klasse, wenn jemand Gott im Wald findet. Ist doch super. Die Natur ist total inspirierend – und ich kenne solche Momente natürlich auch: Man fühlt sich im Grünen auf einmal ganz mit der Schöpfung verbunden – und kann wieder glauben, dass es einen Schöpfer gibt, der diese Schönheit geschaffen hat. Die Frage ist nur: Was genau findet man da?

Das will ich jetzt natürlich gerne von Dir hören.

Ich finde da wichtig: Geht es beim Glauben vor allem um ein wohliges Gefühl? Oder geht es auch darum, was das für ein Schöpfer ist, den ich da im Wald spüre? Der Reformator Martin Luther hat ja mal gesagt: „Gott ist in allen Kreaturen, im Stein, im Feuer, im Wasser, er will aber nicht, dass du überall nach ihm tappst. Sondern, wo das Wort ist, da tappe nach, so ergreifst Du ihn recht.“ Das heißt: Ja, ich kann Gottes Spuren auch im Wald finden, aber dann lohnt es sich, in der Bibel nachzuschauen, wessen Spuren ich da eigentlich entdeckt habe.

Also: Darf man nun Gott im Wald suchen oder nicht?

Klar darf man das. Meine Erfahrung ist aber: Am Anfang steht das Staunen über die Schönheit der Natur. Und dann hilft es mir, herauszufinden: Woher kommt das alles? Super ist auch, mit Leuten zu sprechen, die ähnliche Fragen haben. Solche Menschen trifft man zum Beispiel in der Kirche. So finde ich zu einem Glauben an Gott, der dann auch trägt.

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