Zukunft für die Landwirtschaft
Wie können Landwirtschaft und Ernährung nachhaltiger werden? Am 6. Juli 2021 hat die Zukunftskommission Landwirtschaft ihre Antwort vorgelegt. Ziemlich schnell für so ein Gremium haben ihre Mitglieder aus der Agrarbranche, Wissenschaft, Verbraucher-, Umwelt- und Tierschutz ihren einstimmigen Abschlussbericht vorgelegt. Ergebnis: Landwirtschaft und Ernährung müssen grundlegend umgebaut werden. Das wird teuer. Aber viel teurer für Umwelt, Klima und Mensch wäre es, es nicht zu tun. Das sagt Pfarrer Peter Kristen aus Limeshain dazu:
Brötchenholen mit dem Fahrrad
Samstags fahre ich gerne zum Brötchenholen in den Nachbarort, mit dem Fahrrad, wenn’s nicht allzu sehr regnet. Früher bin ich an eintönigen Maisfeldern entlanggefahren. Doch jetzt ist‘s bunter geworden: Rechts und Links der Felder sind Blühstreifen und Hecken, in denen Vögel nisten.
Zukunftskommission Landwirtschaft
Da ist schon was passiert, was die Zukunftskommission überall in Deutschland sehen will. Weg von Monokultur, hin zur Vielfalt für Pflanzen, Tiere und Menschen. Die Bäckerei, bei der ich ankomme, verarbeitet das Mehl von den Bauern hier nebenan.
Qualität wertschätzen
Der Nachbar sagt: Das ist die teure Bäckerei. Das stimmt. Die Bioqualität ist teurer, als viele das gewohnt sind. Davon geht auch die Zukunftskommission aus. Trotzdem soll die Landwirtschaft nicht immer mehr und billiger produzieren. Qualität vor Quantität. Wir werden gute Lebensmittel mehr wertschätzen und auch so viel dafür bezahlen, wie ihre Produktion wirklich kostet.
Auch mit wenig Geld gut essen
Die Zukunftskommission will das abfedern. Gutes Brot, Obst, Fleisch und Gemüse muss auch für Menschen mit geringerem Einkommen erschwinglich bleiben. Dazu machen sie Vorschläge.
Anreiz für die Landwirte
Außerdem müssen Landwirte von weniger Milch, Fleisch oder Dinkel gut leben können. In Zukunft sollen sie finanziell gefördert werden, wenn sie was für die Umwelt und fürs Klima machen. Nicht mehr für eine besonders große Fläche.
Einig für die nächste Generation
Für mich das Beste an dieser Kommission: Hier sind sich Leute mit unterschiedlichen Interessen einig geworden. Bauern, Umweltschützer, Verbraucher. Sie alle sagen: die Landwirtschaft muss nachhaltig, tiergerecht und klimaneutral entwickelt werden. Auch für zukünftige Generationen. Der Wandel betrifft also alle.
Ein Tischgebet für alle
Dazu passt für mich ein Gebet der Bibel. Da geht’s auch um alle. Alle Geschöpfe und ihre Zukunft. Das Gebet sieht Lebensmittel als Geschenk. Als Grund zum Danken. Es geht so: Mensch und Tier halten Ausschau nach dir, Gott. Du gibst ihnen Nahrung zur richtigen Zeit. Du öffnest deine wohltuende Hand, und alles, was lebt, wird davon satt. Bevor ich in mein Samstagsbrötchen beiße, leihe ich mir diese Worte als Tischgebet.
Den Abschlussbericht der Zukunftskommission Landwirtschaft können Sie hier lesen.
Das Gebet stammt aus Psalm 145, 15 folgende. Sie können es hier in der Bibel finden.