hr4 ÜBRIGENS
hr4
Petig, Susanna

Eine Sendung von

Evangelische Pfarrerin, Kirchspiel Gensungen, Felsberg /Eder

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Totensonntag oder Ewigkeitssonntag

Unser Leben ist vergänglich. Daran können wir nichts ändern. Immer wieder müssen wir Abschiede verkraften. Wir trauern um liebgewonnene Wegbegleiter. Menschen, vielleicht auch Tiere, mit denen wir glückliche Tage hatten. Wenn sie nicht mehr da sind, bleibt eine schmerzliche Leere. Wir vermissen sie. 

Erspüren was bleibt: Erinnerungen, Erfahrungen, Liebe

Gerade heute denke ich an die Menschen, die ich vermisse. Denn in der evangelischen Kirche ist heute ein besonderer Tag. Er hat gleich zwei Namen: Manche sagen Totensonntag, andere Ewigkeitssonntag. Beides hat seine Berechtigung, beides ist wichtig. Wer „Totensonntag“ sagt, denkt vor allem an die Trauer, ans Vermissen. Wie weh das tut.  Aber Trauern ist nicht nur Schmerz, sondern auch der Weg der Seele zurück zum Leben. Schritt für Schritt loslassen lernen, was ich nicht festhalten kann. Und dabei trotzdem spüren, etwas bleibt: Erinnerungen, Erfahrungen, Liebe.

Der Seele Zeit zum Trauern und Erinnern gönnen

Wer zu diesem Tag heute „Ewigkeitssonntag“ sagt, blickt eher nach vorn, auf die Hoffnung, den Himmel und Gottes Versprechen: Kein Leben geht verloren. Alle sind geborgen in Gottes Hand, die leben und die schon gestorben sind. Totensonntag oder Ewigkeitssonntag? Für mich gehört beides zusammen. Trauere, wenn du jemanden vermisst. Gönne deiner Seele die Zeit dafür. Und wenn sie den Weg gegangen ist, trau dich, auch wieder froh zu sein. Lass dich ein auf die Hoffnung. Vertraue darauf: Es wird auch wieder Fröhlichkeit, Hoffnung und Freude für dich geben. Gott geleitet dich.