hr4 ÜBRIGENS
hr4
Zimmermann, Anke

Eine Sendung von

Evangelische Pfarrerin, Homberg/Efze

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Taschentücher im Himmel

Mit unseren Konfirmandinnen und Konfirmanden gehen wir jedes Jahr auf den Friedhof. Wir treffen uns zuerst vor der Friedhofshalle. Nur wenige Jugendliche kennen sie. Die, die schon mal drin waren, erzählen uns von der Beerdigung des Großvaters oder der alten Nachbarin.

Beerdigungen: Farbe schwarz und Stimmung traurig

„Alle hatten schwarze Sachen an und die Stimmung war traurig.“ So ist das oft bei Beerdigungen, sage ich, denn es geht um das Abschiednehmen und Loslassen von vertrauten und geliebten Menschen.

Ein Trostwort aus der Bibel

Solche Abschiede machen traurig. Der Verlust schmerzt. Manche Träne fließt. Und ich erzähle ihnen, wie tröstlich es dann sein kann, die Verheißungsworte der Bibel zu hören. Ich lese den Konfirmandinnen und Konfirmanden aus dem Buch der Offenbarung vor: „Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen.“

Gott hält im Himmel Taschentücher für uns bereit

Was für eine schöne Vorstellung. Gott hält im Himmel Taschentücher für uns bereit und er wird jede Träne trocknen, die geweint worden ist. Die Tränen von Kindern und Jugendlichen, die Tränen von jungen und von alten Menschen. Die Tränen der Trauer und der Verzweiflung, die Tränen der Wut und des Schmerzes.

Keine Träne ist umsonst geweint

Gott trocknet jede Träne. Keine ist umsonst geweint. Keine ist unwichtig.  Tränen müssen nicht schnell weggewischt, entschuldigt oder weggelächelt werden. Sie dürfen fließen, auch wenn wir mit den Jugendlichen auf dem Friedhof unterwegs sind.

Wir sprechen darüber: Tränen sind auch Ausdruck der Liebe. Ein geliebter Mensch fehlt. Wir vermissen ihn und das tut weh. Trauer und Liebe gehören oft zusammen. Das ist auch auf dem Friedhof zu sehen, wo Gräber mit Rosen und Engeln geschmückt sind. Sie sind Zeichen der Liebe und des Lebens.