Hoffnung als Haltung
„Ich darf die Hoffnung nicht aufgeben“, sagt Susanne immer wieder. Ich weiß, er kommt zurück“. Susannes Mann Daniel hat eine andere Frau kennengelernt. Schon lange hat er Susanne klar gesagt, dass er die Partnerschaft nicht mehr will. Aber sie akzeptiert es nicht. Sie gibt die Hoffnung auf einen Neuanfang nicht auf.
Deshalb sucht Susanne immer wieder Kontakt. Sagt Daniel, wie sehr sie ihn liebt. Jedes Mal muss er deutlicher werden und sagen: Aber ich liebe dich nicht mehr. Ich will und kann nicht mehr mit Dir leben.
Susanne ist immer wieder verletzt
Das verletzt sie noch mehr. Sie ist unendlich traurig - verzweifelt. Zum Glück hat sie eine gute Freundin. Die geht oft zu Susanne und hört ihr zu. Aber die Freundin sagt ihr: „Du musst diese Hoffnung begraben. Daniel kommt nicht mehr zurück. Nimm deine Energie, um Abschied zu nehmen. Nur so kommst du weiter.“ Aber Susanne entgegnet: Schon in der Bibel steht: “Hoffnung lässt nicht zuschanden werden.“ (Römer 5,5)
Manchmal muss man eine Hoffnung begraben
Ja, das ist richtig, sagt die Freundin. Aber in diesem Satz fehlt der Artikel: Es geht hier nicht um die eine Hoffnung, also, dass eure Beziehung weitergeht. Sondern es geht um Hoffnung als Haltung. In deinem Fall heißt das: Zu hoffen, dass auch nach diesem Tiefschlag dein Leben weitergeht. Auch wenn Du jetzt noch nicht genau weißt, wie das aussieht. Es wird wieder gut - auch ohne Daniel!
Die Freundin hat Recht. Manchmal muss man die Hoffnung auf ein bestimmtes Ziel begraben, weil sie ins Leere führt. Uns am Leben hindert.
Ich weiß nicht, ob Susanne auf den Rat ihrer Freundin gehört hat. Aber ich wünsche ihr von Herzen, dass sie wieder hoffnungsfroh in die Zukunft schaut und sich für neue Lebensmöglichkeiten öffnet. Wo Hoffnung Menschen aufrichtet, da hat für mich auch Gott seine Hand mit im Spiel.