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Auksutat, Ksenija

Ein Sendung von

Evangelische Pfarrerin, Stockstadt

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Ein unheroisches Denkmal

Vor der Kirche in Stockstadt am Rhein steht ein Denkmal, das beinahe nicht genehmigt worden ist. Es ist anders als viele, die in Erinnerung an gefallene Soldaten errichtet wurden. Das vor unserer Kirche gedenkt den Toten des Ersten Weltkriegs.

Ein Denkmal der Trauer

Es zeigt keinen heldenhafter Mann in Uniform und mit Waffen. Das Denkmal zeigt eine trauernde Frau mit ihrem Kind. Den beiden Gesichtern sieht man den Schmerz an und die Trauer. Sie legen einen Strauß Blumen nieder, auf einen Helm, einen Soldatenhelm. Dadurch weiß man: Die Frau ist eine Kriegerwitwe.

Die Stockstädter hielten in der Nazi-Zeit an ihrem Denkmal fest

Beinahe hatten die Behörden es nicht erlaubt. Der Entwurf sei unheroisch und würde dem Heldenmut der Soldaten nicht gerecht. Aber die Stockstädter Bürger und Bürgerinnen haben es trotzdem in Auftrag gegeben. Auch als in der Nazi-Zeit das Denkmal ersetzt werden sollte, hielten die Stockstädter an ihrem Denkmal fest. Ein Neues wäre doch recht teuer, wandten sie ein. Und so steht es bis heute. Viele sehen es jeden Tag, wenn sie daran vorbei gehen.

Eine Erinnerung an die Menschen die heute unter Krieg leiden

Mich erinnert es an die Menschen, die heute unter Kriegen leiden, in der Ukraine, in Israel und Palästina, in vielen anderen Ländern. Auch dort trauern Angehörige über Tote und Verletzte. Das unheroische Denkmal erinnert daran: Krieg soll nach dem Willen Gottes nicht sein. Wer überfallen worden ist, hat manchmal keine andere Möglichkeit sich zu wehren. Doch es gibt viel Streit auf der Welt, der sich ohne Gewalt lösen ließe.  Frieden entsteht, wenn Menschen das lernen, ja ganze Völker. Ich möchte das mit Worten und Gebeten unterstützen.

https://tourismus.hofgut-guntershausen.de/sehenswertes/das-denkmal-vor-der-evangelischen-kirche-stockstadt-am-rhein