Wo geh ich hin?
Heute feiert das Musical „Hair“ Geburtstag. Am 29. April 1968 hatte es am Broadway seine Uraufführung. Es gilt bis heute als Meilenstein. Lebensgefühl und Themen am Ende der 60er Jahre provozieren und begeistern. Auf der Bühne geht es um Werte und die Sehnsucht nach dem echten Leben. Es geht um Leben und Tod, Liebe und Orientierung.
Da wird gesungen: „Wo geh ich hin? Folg ich den Wolken? Wo ist der Weg, den ich nicht seh? Wer weiß die Antwort auf meine Fragen: Warum ich lebe und vergeh?“ Auch nach 55 Jahren hat dieser Song nichts von seiner Intensität verloren. Wohin geht die Gesellschaft hin? Wohin gehen Wirtschaft, Umwelt und Demokratie? Auch persönlich stellt sich die Frage nach dem „wohin“: Wo geh ich hin in dieser Beziehung oder Berufswahl? Welcher Idee, Meinung oder Überzeugung folge ich? Im Lied gibt es um die Frage, wem ich folgen kann und soll. Etwa den Wolken? Einem Weg, den ich noch gar nicht sehen kann? Gerade das letzte Bild kommt mir bekannt vor. Ich suche nach einem Weg, einem Aus-Weg. Ich hoffe auf Orientierung, vielleicht Hinweise, welche Richtung ich einschlagen könnte.
Orientierung finden
Als Christ sind für mich die 10 Gebote, die Worte Jesu und mein Glaube an Gott ein Wegweiser. Wegweiser zeigen bekanntlich Wege, gehen muss ich sie dann schon selbst. Und das finde ich auch gut so. Ich bin froh, dass ich in einer Gesellschaft lebe und einen Glauben erlebe, die meine Weg-Entscheidung nicht für mich vorwegnehmen. Deshalb: „Wo geh ich hin?“ - diese Frage und damit auch das Musical „Hair“ werden immer aktuell bleiben. Zum Glück. Weil es immer bedeutet, dass ich frei bin in meiner Wahl. Bei allen guten Orientierungen und einem Gott der Wegweiser setzt: Ich darf meine Wege suchen, finden und gehen.