hr4 ÜBRIGENS
hr4
Vonderau, Judith

Eine Sendung von

Katholische Autorin bei "kirche im hr", Bad Orb

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Mut zum Vertrauen

Heute feiert die katholische Kirche ein Marienfest. Es heißt „Maria, Königin des Himmels“. Feste zu Ehren von Maria, der Gottesmutter, gibt es viele in der katholischen Kirche. Und der Titel der Himmelskönigin klingt für mich so gewaltig, erhaben und ehrfurchtgebietend. Maria als Königin des Himmels scheint so wenig zu tun zu haben mit der irdischen Maria. Mit dem jungen Mädchen, das vor über 2000 Jahren Jesus zur Welt gebracht hat.

„Königin des Himmels“ ist ein unglaublich großer Ehrentitel. Vermutlich die höchste Auszeichnung, die ein Mensch bekommen kann. Und trotzdem geht es hierbei, glaube ich, nicht um Macht, um Repräsentation oder um Prunk.

Ich glaube, es geht viel mehr darum zu zeigen, dass Gott Großes mit uns Menschen bewirken kann. Für Gott spielen menschliche Maßstäbe keine Rolle. Für ihn ist es völlig egal, wer in der Gesellschaft bedeutend ist, wer Geld oder Macht hat, wer das Sagen hat.

Für Gott gelten andere Kriterien. Er macht Menschen groß, unabhängig von dem, was sie in der Gesellschaft gelten.

Maria: Wahrhaft königlich – auch ohne Krone und Zepter

An Maria beeindruckt mich eins: Als Gott ihr von seinem Plan erzählt, sie zur Mutter seines Sohnes zu machen, sagt sie ja. Einfach so. Ehrlich gesagt, wäre ich nicht so schnell mit meiner Antwort gewesen/hätte ich nochmal genauer nachgefragt, auf was ich mich da eigentlich einlasse.

Maria vertraut Gott, dass er was Gutes vorhat. Sie lässt sich darauf ein, mit Gott durchs Leben zu gehen – ohne zu wissen, was genau auf sie zukommt. Und aus diesem Grund ist Maria für mich eine richtig mutige Frau; abenteuerlustig und ein bisschen verrückt vielleicht auch.

Das heutige Fest „Maria, Königin des Himmels“ zeigt mir, dass Königtum und Königsherrschaft nicht in erster Linie mit Macht und Herrschen zu tun haben. Sondern mit ganz normalen Menschen, die mutig und entschieden durchs Leben gehen, im Vertrauen darauf, dass es gut wird.