hr4 ÜBRIGENS
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Stehling, Daniel

Eine Sendung von

Katholischer Pastoralreferent und Religionslehrer, Fulda

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Gegen die Drachen unserer Zeit – der Heilige Georg

Es ist zu sehen auf den Ritterbüchern meines Sohnes, bei den Darstellungen von Justitia und in vielen alten Wappen. Ich spreche vom Schwert. Ursprünglich eine Waffe, um Menschen zu töten und ihnen Schaden zuzufügen. In Wappen steht es aber meist für Macht und Stärke. Bei Justitia, der bildlichen Darstellung des Rechts, wird es zum Zeichen für Gerechtigkeit und Ordnung.

Auch in Kirchen findet man häufig das Schwert. Es ist Zeichen und Symbol vieler Heiliger. So trägt z. B. der Heilige Martin als röm. Soldat das Schwert bei sich, mit dem er schließlich seinen Mantel zertrennt, um ihn mit dem Bettler zu teilen. Auch der Apostel Paulus wird mit dem Schwert dargestellt. Und auch der Heilige des heutigen Tages ist ohne das Schwert nicht zu denken. Es geht um den Heiligen Georg.

Georg der Drachentöter

Eine Legende aus seinem Leben erzählt: Georg soll einen großen Drachen getötet haben, dem die Menschen einer Stadt zunächst ihre Tiere und als die ausgingen, auch ihre Kinder geopfert haben. Da Georg ein Ritter war, hat er den Drachen wohl mit seinem Schwert besiegt. In den Darstellungen des Heiligen Georg wurde das Schwert mit der Zeit immer größer und länger. So ist er oft hoch zu Ross mit einer langen Lanze dargestellt, mit der er den Drachen tötet. Die Lanze, das große Schwert, ist bei ihm das Zeichen seiner Ritterlichkeit und Heldenhaftigkeit. Den Drachen, das Symbol des Bösen, hat Georg durch seinen Mut und Einsatz besiegt.

Gegen die Drachen unserer Zeit

Und hier liegt für mich die große Bedeutung des Heiligen Georg: Er ist mir Beispiel und Ansporn aus meinem christlichen Glauben heraus gegen das Böse, die Drachen unserer Zeit, zu kämpfen. Das sind nicht feuerspeiende Fabelwesen. Es sind die realen Nöte unserer Zeit. Armut, Hunger, Ängste, Gewalt, Unterdrückung, Mobbing und Ungerechtigkeiten. Dagegen will ich mich mit all meinen Kräften einsetzen. Der heilige Georg und mein christlicher Glaube sind mir Motivation und Kraftquelle dafür. Und daran erinnere ich mich besonders heute an seinem Gedenktag.