Ein Apostel verbindet Europa
Egal, wo ich in Hessen und Rheinland-Pfalz unterwegs bin: Überall entdecke ich ein Stück des Jakobswegs! Zum Beispiel in meiner kleinen Heimatstadt Lahnstein am Rhein. Da steht eine kleine Kapelle, auf der das typische Schild des Jakobsweges mit der Muschel dran ist. Sie war früher als Station für die Pilgerinnen und Pilger gedacht. Hier kommen sogar zwei Jakobswege – auch Camino genannt – zusammen: Der Lahncamino, der von Wetzlar kommt, mündet in den großen Rheincamino entlang des Flusses.
Viele Stationen des Pilgerweges nach Santiago
Aber nicht nur auf dem Land, auch mitten in der Großstadt Frankfurt gibt es viele Stationen dieses Pilgerweges, die berühmteste ist wohl die Sankt Leonardskirche in der Altstadt. Ich könnte diese Liste problemlos weiterführen, und ich merke: Diese Wege nach Santiago de Compostela durch ganz Europa sind heute wieder ganz bekannt und beliebt.
Menschen aus verschiedenen Nationen
Das war schon im Mittelalter so. Unzählige Menschen sind auf diesen Wegen gepilgert, um das Grab des Apostels Jakobus im spanischen Galizien zu erreichen. Obwohl das früher eine langwierige und nicht ungefährliche Angelegenheit war! Und diese Wege hatten schon damals einen besonderen Effekt. Sie haben Europa miteinander verbunden. Auf ihnen sind sich Menschen aus verschiedensten Nationen begegnet, haben sich kennen gelernt, Ideen und Gedanken ausgetauscht.
Das gemeinsame Ziel
So haben sich zum Beispiel neueste Techniken und Stile beim Bauen entlang der Jakobswege durch ganz Europa verbreitet. Das ist bis heute so. Die Wege zum Grab des Apostels Jakobus haben nichts von ihrer Attraktivität eingebüßt. Auch heute noch begegnen sich dort ganz verschiedene Menschen aus Europa; das gemeinsame Ziel verbindet sie.
Ein Zusammenwachsen von Europa
Heute ist das Fest des Heiligen Jakobus. In Santiago wird er heute groß gefeiert. Und ich feiere ihn für das, was durch seine Verehrung in Santiago de Compostela möglich geworden ist: ein Zusammenwachsen von Europa!