hr4 ÜBRIGENS
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Häbel, Dr. Ulf

Eine Sendung von

Evangelischer Pfarrer, Laubach-Freienseen

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Wozu Umwege gut sind

Die Autobahnauffahrt Montabaur Richtung Frankfurt ist gesperrt. Sagt mir ein Schild. Darunter auch die Umleitung. Also los durch kleine und größere Dörfer zwischen Montabaur und der Auffahrt bei Limburg. Die Strecke ist kurvenreich, bergauf und bergab, kostet Zeit.

Mit einem Navi wäre das nicht passiert

Meine Frau fragt etwas spöttisch, ob ich nicht doch dem Ratschlag unserer erwachsenen Kinder folgen will, ein Navi anzuschaffen. Dann erfährt man vielleicht im Voraus, wo eine Straße gesperrt ist.

Wer Umwege fährt, sieht mehr von der Landschaft

Doch ich wollte mich nicht ärgern. Ich dachte an den Satz: Wer Umwege fährt, sieht mehr von der Landschaft. Einige der Dörfer zwischen Montabaur und Limburg hatte ich noch nie gesehen. Enge Ortschaften; man kann nur 30 fahren statt 130. Mein Blick fällt auf einen stillgelegten Bauernhof, vor dem eine Katze sitzt, auf die Dorfkirche und ein paar Leute davor.

Zuversicht und Vertrauen braucht man bei Umwegen auf dem Lebensweg

Wenn schon Umleitungen, dann lieber zum Guten nutzen. Lieber Gelassenheit als Aufgeregtheit. Beim Straßenverkehr sind es nur ein paar Kilometer Umweg, ein paar Minuten zusätzliche Fahrzeit. Bei den Umwegen auf Lebenswegen braucht es mehr: Zuversicht und Vertrauen.

Ohne Wanderkarte in der Wüste unterwegs

Vom Volk Israel wird in der Bibel berichtet: Es war in der Wüste unterwegs. Ohne Wanderkarte. Keine markierten Wege. Da gab viele Umwege, um Schluchten oder Geröllwüsten auszuweichen oder Wegelagerern. Doch sie haben die Zuversicht behalten, das Ziel zu erreichen. Und das Vertrauen auf Gott als zuverlässigen Wegbegleiter.

Gott ist ein zuverlässiger Wegbegleiter

Wenn ich mich auf dem Lebensweg neu orientieren und Umwege gehen muss, denke ich an Gottes Zusage: Siehe, ich habe dir geboten, dass du getrost und zuversichtlich deine Wege gehst; lass dich nicht schrecken und verzage nicht. Ich bin mit dir, wohin du auch gehst.