hr4 ÜBRIGENS
hr4
Becker, Michael

Eine Sendung von

Evangelischer Pfarrer, Kassel

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Umarmung aus weiter Ferne

Manchmal sieht man ein großes Licht. Wie der kleine Junge namens Brody. Er ist sehr krank. Und braucht nichts mehr als Licht und Hoffnung. Die bekommt er. Seine Mama bringt ihm ein Video mit ins Krankenzimmer (n-tv.de 26.1.21). Darauf spricht sein Lieblingsschauspieler - nur für ihn. Brody, sagt der Actionheld Ryan Reynolds zum Jungen, ich denke an Dich. Ich weiß, es geht Dir nicht gut; aber Du wirst es schaffen. Halte durch, Kumpel. Der Junge ist fassungslos vor Glück. Er fühlt sich stark wie nie. Als sei er nun wie sein Held auf der Leinwand.

Manchmal sieht man ein großes Licht. Vielleicht ist es ganz klein, aber man fühlt es groß. Es passiert nicht viel - und doch wachsen einem neue Kräfte. Wir sollten nie unterschätzen, was es bedeutet, wenn wir jemandem sagen: Ich denke an Dich. Das ist wie eine Umarmung aus weiter Ferne. Ein kleines Licht, das wir groß fühlen.

Oft können wir nichts tun füreinander, sind hilflos, vielleicht scheu. Das dürfen wir sein. Wir müssen nicht alles können oder schaffen. Wir müssen auch keinen Trost erfinden, den es nicht gibt. Dann ist es besser, nichts zu sagen als nur leere Worte. Wir müssen nicht reden, um zu trösten. Denn eins können wir immer. Es ist wie ein großes Licht. Wir können zu jemandem sagen: Ich denke an Dich. Ich begleite Dich; bin Dir nahe - alles kleine Worte, aber großer Trost. Ein Mensch denkt an mich. Das ist, als umarme mich Gott aus weiter Ferne. Und zeigt mir: Ich bin bei dir. Gottes Nähe sind Menschen, die mit mir fühlen.