Magnustag
Ich schlage meinen Terminkalender auf. Magnustag steht da in roten Buchstaben unter dem Datum des heutigen Tages. Magnustag – noch nie gehört! Aber meine Neugier ist geweckt. Was wohl hinter dieser Zusatzinformation in meinem Kalender steckt? Auf ins Internet. Dank der modernen Technik werde ich da schnell fündig. Dort erfahre ich:
Der 6. September ist der Gedenktag des Heiligen Magnus.
Er lebte im 8. Jahrhundert im bayrischen Füssen und war wohl Einsiedler. Er gilt als Gründer und erster Abt des Benediktinerklosters in Füssen. Soweit so gut! Völlig unspektakulär, denke ich mir. Selbst ich als Theologe hatte noch nie etwas von diesem Heiligen gehört. Wieso hat er es aber dennoch als Sondereintrag in meinen Terminkalender geschafft? Ich lese gespannt im Internet weiter und erfahre: Magnus hat nicht nur von Jesus erzählt und Menschen vom christlichen Glauben begeistert. Er hat sich mit besonderer Liebe um die ihm anvertrauten Menschen gekümmert. Und zwar in all ihren geistlichen, aber auch weltlichen Sorgen. So hat Magnus nicht nur Seelsorge betrieben, sondern er hat sich auch darum bemüht, dass die Menschen Häuser zum Wohnen und Brot zum Essen hatten. So ist er in besonderer Weise dem Beispiel Jesu gefolgt, der immer den ganzen Menschen mit all seinen Sorgen und Nöten gesehen und ihm umfassend geholfen hat.
In der Bibel lesen Christen beispielsweise davon, dass Jesus Brote und Fische vermehrt hat, um die Menschen, die seiner Predigt zugehört hatten, zu speisen. Diesem Beispiel Jesu ist der Heilige Magnus in ganz besonderer Weise gefolgt. So ist Magnus in seiner Heimat und dem ganzen süddeutschen Raum zu einem wichtigen Heiligen und Nothelfer für die Menschen geworden. So wichtig, dass sie seinen Gedenktag, den Magnustag, bis heute feiern und in Ehren halten. Und ich denke: Wie spannend! Die große Gemeinschaft der Heiligen hält auch für mich immer noch einen neuen Heiligen bereit, wie z. B. den Heiligen Magnus. Vom ihm möchte ich besonders lernen, meine Mitmenschen mit allem, was sie ausmacht, zu sehen und wahrzunehmen.