Wohin wollen wir?
Über Silvester waren wir mit Freunden zusammen. Wir haben viel gelacht und Pläne geschmiedet für das neue Jahr. Auf einmal fragte einer: „Was meint ihr, wie sieht es wohl Ende des Jahres aus? Gehen wir etwa dann regelmäßig syrisch essen statt zum Griechen?“ Wir lachten alle, aber die Frage dahinter war ernst. Wie wird das Miteinander gelingen mit den Menschen, die erst neu in unser Land gekommen sind?
Es gibt da ja viele Vorbehalte. Ein kluger Mensch hat kürzlich gesagt: „Lasst uns weniger danach fragen, woher einer kommt, als danach, wo einer hinwill.“ Ich glaube, dann wird das Zusammenleben leichter. Wenn wir uns zu viele Gedanken um das „Woher?“ machen, dann trennt uns das: in Einheimische und Fremde, in Christen und Nichtchristen, in Alt und Jung…
Aber wohin wollen wir? Was ist wichtig für unsere Zukunft? Welche Ziele haben wir, welche Hoffnungen? Noch weiß niemand, wie das Ende dieses Jahres aussehen wird, aber jeder hat doch so seine Hoffnungen. Meine Hoffnung zu Beginn dieses neuen Jahres ist, dass so viele Menschen wie möglich ihren Teil dazu beitragen, dass das Zusammenleben gelingt und aufmerksam zuhören.
Alle brauchen Mut, ihre Ideen umzusetzen und zu entfalten. Dazu gehört auch Interesse für den anderen. In manchen Fällen auch, doch nochmal nachzufragen, wo ein Gegenüber herkommt, um seine oder ihre Ideen besser zu verstehen. Wenn wir uns auf diese Weise gegenseitig unterstützen, kann viel Neues in unserem Land entstehen. Und vielleicht ja auch das ein oder andere syrische Restaurant.