Schreibtischaufräumtag
Heute ist Tag des Schreibtischaufräumens. Erschrecken Sie nicht. Keine Ahnung, wer sich diesen Gedenktag ausgedacht hat. Vielleicht jemand wie meine Freundin Leonie. Sie verdient nämlich Geld damit, dass sie bei anderen Leuten aufräumt. Nicht als Haushaltshilfe, sondern als professionelle Aufräumberaterin. Leonie sagt: „Chaos kommt immer irgendwo her. Und zwar immer aus dem Kopf. Vieles wird leichter, wenn die Dinge ihren Ort haben. Da findet man sie nämlich auch wieder.“
Andererseits sagt der Volksmund: „Wer Ordnung hält, ist nur zu faul zum Suchen.“ Und ich glaube, das ist nicht nur eine billige Ausrede. Denn es gibt eine Menge Dinge, die auch bei der schönsten Ordnung immer dazwischenkommen. Das sehe ich auf meinem eigenen Schreibtisch. Und jeder, der kreativ arbeitet, kennt das auch.
Trotzdem: Ab und zu muss man aufräumen… Ballast abwerfen, sich befreien. Das klappt nicht immer, denn das wirkliche Leben hält sich auch nicht immer an Ordnungen. Jede Familie weiß das. Und manchmal ist es auch die eigene Bequemlichkeit, die einem in die Quere kommt. Was also sagt mir der Tag des Aufräumens? Die ständig perfekt aufgeräumte Küche oder den Schreibtisch gibt es wahrscheinlich nur in den Hochglanzillustrierten. Das Leben selber ist eher unordentlich.
Am Anfang der Bibel wird erzählt, dass Gott der Welt eine genaue Ordnung gab. Ich vermute fast, das war die Sehnsucht derer, die das aufgeschrieben haben. Denn auch damals war die Welt nicht ordentlicher als heute. Aber es ist gut, wenn man ab und zu doch ein wenig Ordnung schafft. Leonie sagt: „Das macht das Leben leichter!“.