Die Welt wird nicht zum Teufel gehen
„Prognosen sind schwierig – besonders, wenn sie sich auf die Zukunft richten.“ Das hat Woody Allen mal gesagt. Recht hat er. Aber wäre es nicht schön, wenn wir mal zumindest einen kleinen Blick in die Zukunft werfen könnten?
Die Visionen reichen da vom Auto ganz ohne Schadstoffaustoß über 100% wirksame Krebstherapien bis zu menschlichen Kolonien auf dem Mars. Alles nett. Alles weit weg. Und in der Vergangenheit lagen alle Vorhersagen mehr oder weniger daneben.
Vermutlich bleibt das auch so. Wer hätte sich vor zehn Jahren schon vorstellen können, dass heute jede Menge Leute mit gesenktem Blick auf ihr Smartphone durch die Straßen laufen würden?
Die klügsten Köpfe trauen sich mittlerweile nicht mehr, eine halbwegs verbindliche Zukunfts-Prognose abzugeben. Was heißt das jetzt für unsere Sehnsucht, etwas über die Zukunft wissen zu wollen? Doch die gute alte Glaskugel rausholen? Oder Tarot-Karten? Oder Horoskope lesen?
Für viele mag das ganz interessant sein. Aber die Trefferquote ist da auch blamabel. Und dann geht alles wieder von vorne los. Der ehemalige Bundespräsident Johannes Rau, ein sehr nüchterner und kluger Mann und ein evangelischer Christ, hatte im Blick auf die Zukunft eine ganz eigene Sicht.
Er hat einmal gesagt, dass er fest davon überzeugt sei: Gott lässt die Welt „nicht zum Teufel gehen!“ Dann wäre die Welt nicht allein uns Menschen überlassen. Was auch immer die Zukunft bringt: Gier, Hass und Gewalt wären nicht das Einzige, was bleibt. Ich finde, das ist ein Satz, der Hoffnung macht.