Zum Weltwettertag: Petrus und der Wetterhahn
Beweglich senkrecht auf einer Stange sitzend, zeigt der Wetterhahn oben auf dem Kirchturm an, aus welcher Himmelsrichtung der Wind weht.
Der Hahn ist seit jeher auch ein christliches Symbol. Er erinnert auch daran, dass Jesus vor seiner Kreuzigung von Petrus, seinem Jünger, dreimal verleugnet wurde, noch ehe der Hahn gekräht hatte. Und das kam so:
Jesus wird gefangengenommen und im Palast in Jerusalem verhört.
Unauffällig schleicht sich Petrus in den Palast des Hohepriesters! Er hofft irgendetwas zu erfahren, was nun mit Jesus passiert. Im Hof spricht ihn eine Magd an: „Du warst doch auch bei diesem Jesus aus Galiläa". Petrus zuckt zusammen und sagt:“ Ich weiß nicht, was du redest"
In dem Moment hört er einen Hahn krähen.
Ein zweites Mal sagt jemand zu ihm: „Ich bin mir sicher, Du bist mit Jesus herumgezogen“. Als ihn dann noch eine dritte Person anspricht, wird er wütend: „So glaubt mir doch, ich kenne ihn nicht“.
Da kräht der Hahn das zweite Mal. Petrus weint bitterlich und denkt an Jesu Worte: "In dieser Nacht, ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen."
Kaum zu glauben, dass dies derselbe Petrus ist, der kurz zuvor noch mit Feuer und Flamme Jesus nachgefolgt war.
Die Geschichte ist für mich wie ein Spiegel: Ich sehe Situationen, in denen ich auch nicht den Mut hatte eindeutig zu Freunden zu stehen. Ich spürte nämlich: Andere finden die sonderbar oder lehnen sie ab.
Oder: Manchmal bin ich auch zu vollmundig, überschätze mich und meine Kräfte.
Deshalb ist die Geschichte für mich auch eine Mahnung: „Steh zu den Menschen, die auf Dich zählen. Sonst bringst Du viel Leid über sie und dich“.
Petrus hat sein Leugnen bereut und daraus gelernt. Später leitet er die erste christliche Gemeinde.
So zeigt mir der Blick zum Wetterhahn nicht nur, woher der Wind weht: Er erinnert mich daran, wo ich versagt habe. Und der Kirchturm, auf dem er steht lässt mich an Gott denken, der mir eine 2. Chance gibt. Genau wie damals Petrus.