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Eine Sendung von

evangelisch, Frankfurt am Main

Weihnachten in England - mit Stollen!

Weihnachten in England - mit Stollen!

Nach England kam der Weihnachtsbaum über Deutschland. Genauer gesagt über Albert, den deutschen Ehemann von Königin Victoria. Der brachte ihn 1850 mit. Alle Zeitungen berichteten davon, und alle Engländer wollten Weihnachten feiern wie die königliche Familie. So kam der Weihnachtsbaum in die englischen Häuser. Damals war Frieden. Engländer konnten problemlos deutsche Bräuche akzeptieren. Was im 20. Jahrhundert folgte, war Krieg. Krieg, der Hass zwischen Völkern bringt, Hass, der lange währt. Und der es auch nicht erlaubt, Bräuche vom andern anzunehmen.

Manchmal aber ändert sich etwas. Schon 1966 gab es eine der ganz frühen Städtepartnerschaften zwischen Frankfurt am Main und Birmingham. Und durch diese Städtepartnerschaft entstand in Birmingham ein Weihnachtsmarkt, der viel Ähnlichkeit mit dem Frankfurter Weihnachtsmarkt hat. Der war die Initialzündung für viele weitere Weihnachtsmärkte in England. Ein deutscher Brauch, der in England angenommen worden ist.

Die jüngste Meldung aber betrifft den deutschen Stollen. Der ist seit neuestem das Weihnachtsgebäck in England schlechthin. Er wird begeistert gefeiert und gelobt, er wird begeistert gegessen, und er hat den traditionellen Mince Pie abgelöst, ohne den eigentlich in England kein Weihnachtsfest stattfinden konnte.

Tatsächlich. Es macht nichts mehr aus, dass der Stollen aus Deutschland kommt. Der böse Feind – es gibt ihn nicht mehr. Wie sehr wünschen wir uns Weihnachten als Fest des Friedens. Frieden, so wie ihn die Engel über Jesu Krippe verkündigt haben: Frieden auf Erden. Und wir sind im Herzen traurig, wenn es nicht zu gelingen scheint.

Aber – aufgepasst!  Manchmal ist es an ganz kleinen Dingen zu erkennen, dass bereits Frieden eingekehrt ist. Denn manchmal erkennt man den Frieden,auch den zwischen den Völkern, manchmal erkennt man den Frieden am Stollen.