Hochzeitswünsche
Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus. Gerade vier Wochen ist das neue Jahr jung. Bis auf die regelmäßigen, klassischen Termine ist der große Wandkalender nahezu unbeschrieben, fast unberührt liegt das neue Jahr jetzt noch vor einem. Doch in diesen Tagen klingelt das Telefon häufiger als an in gewöhnlichen Wochen und E-Mails poppen immer wieder auf: Neujahrswünsche immer noch, keine Frage. Und: Hochzeitswünsche! Ein Hochzeitstermin nach dem anderen wird angefragt, reserviert, verabredet. Große Ereignisse werfen ihre Schatten eben voraus. Um Weihnachten und in der berühmten Zeit zwischen den Jahren haben Menschen von neuem entdeckt, was wichtig ist in ihrem Leben: Der Partner und die Partnerin – seit langen Jahren oder jung verliebt. Das hautnahe Zusammensein haben sie als so tragfähig erlebt, dass sie sagen: Bis hier her und weiter. Gemeinsam umschiffte Klippen, überwundene Hürden, geteilte Liebe und Verantwortung füreinander – Momente des Glücks und der Zufriedenheit –so soll es weitergehen. Ein Fest des Lebens soll all dem Ausdruck verleihen. Dankbarkeit für Bisheriges, und bitte um gutes Gleit für Kommendes. Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus. Der Termin ist gesetzt, die Planungen können beginnen. Wer möchte, besucht Hochzeitsmessen – von Kopf bis Fuß, vom Anfang bis zum Ende wird dort alles bereitgehalten. Nichts ist unmöglich.
Doch wie immer gilt auch hier: In der Ruhe liegt die Kraft, weniger ist mehr. So sehr eine genaue Planung dem Fest ein Gesicht gibt und auch Sicherheit verleiht, ist es doch auch wie im richtigen Leben: Die Momente des Glücks und der Zufriedenheit mögen keinen vorgegebenen Zeittakt – auch nicht am schönsten Tag des Lebens. Glück und Zufriedenheit kommen in der Regel unverhofft wie das Happy End bei einem guten Film; oder still und leise, wie der erste Kuss – und so wird es auch am Festtag sein. Momente des Glücks und der Zufriedenheit brauchen ausreichend Raum und Zeit. Und: Sie können nicht geplant und auch auf der größten Messe nicht bestellt werden, sie werden einem geschenkt, so wie der Partner oder die Partnerin.