hr4 ÜBRIGENS
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Olschewski, Gudrun

Eine Sendung von

Evangelische Pfarrerin, Pfungstadt

Für Dich

Für Dich

„Für dich“, diese beiden Worte haben für mich einen besonderen Klang. Und manchmal lösen sie sogar ein Kribbeln im Bauch aus. „Für Dich“, zwei Worte, die auf einer Grußkarte stehen oder einem Päckchen beigelegt sind. „Für dich“, zwei Worte, die Kinder sagen, wenn sie Eltern oder Großeltern ein selbst gemaltes Bild überreichen. In diesen beiden Worten „Für dich“ ist dann alles enthalten was, unausgesprochen, mitschwingt: Sich freuen, ein Geschenk zu machen. Stolz sein, etwas zustande gebracht zu haben. Und gespannt, ob das Geschenkte bei dem Beschenkten auch ankommt und schließlich wünsche ich mir, dass mein Geschenk geschätzt und gewürdigt wird.

Vielleicht spreche und höre ich diese Worte „für dich“ weniger als früher als Kind. Aber wenn zum Beispiel mein Mann diese beiden Worte zu mir sagt und mir dabei einen kleinen Blumenstrauß überreicht, bedingungslos und ohne lange zu erklären, warum und wozu, dann freue ich mich sehr. Denn in diesen beiden Worten „für dich“ ist alles enthalten. Auf besondere Weise machen sie deutlich. Du liegst mir am Herzen. Ich will dir etwas Gutes tun.

Übrigens werden diese beiden Worte „Für dich“ auch beim Abendmahl in der Kirche gesagt. Menschen stehen um den Altar und sie bekommen ein Stück Brot gereicht mit den Worten: „Christi Leib, für dich gegeben“. Und anschließend bekommen sie den Kelch gereicht mit den Worten: „Christi Blut, für dich vergossen.“ Diese Worte sprechen davon, dass ich Gott am Herzen liege. Gott will mir etwas Gutes tun und kommt mir ganz nah. In seinem Sohn Jesus Christus hat er wie die Menschen gelebt. Mit seinem Tod ist er für die Menschen gestorben.

„Für dich“ – zwei ganz persönliche Worte. Gemeint bin ich. Sie erleichtern mich, erleichtern mich von dem, was mich belastet und erinnern mich daran, dass es Gott ist, der mir mein Leben schenkt.