Frühlingsengel
Jetzt fliegen sie bald wieder los. Die ersten Schmetterlinge: Kleine Füchse, Tagepfauenaugen oder Zitronenfalter. Als wir letztes Jahr um diese Zeit im Park spazieren waren, waren schon einige Schmetterlinge unterwegs. Plötzlich hat ein kleines Kind gerufen:„Guck mal, Mama, ein Frühlingsengel!“
Frühlingsengel: Ich finde, das ist eine tolle Beschreibung für die Schmetterlinge. In der Bibel werden Engel als Boten Gottes beschrieben. Das müssen nicht unsichtbare Wesen sein, die schützend ihre Flügel über uns ausbreiten. Auch wir Menschen können füreinander zu Engeln werden, indem wir füreinander da sind und die Not anderer wahrnehmen. Große Heldentaten braucht es dafür nicht unbedingt. Oft reicht da schon ein offenes Ohr oder ein Lächeln.
Warum sollten nicht auch die ersten Schmetterlinge zu Boten Gottes werden? Zu Frühlingsengeln, die uns davon erzählen, wie wieder Leben in die scheinbar so tote Natur zurückkehrt, dass nach den kalten und dunklen Tagen des Winters die Wärme und das Licht des Frühlings wiederkommen, dass nicht der Tod, sondern das Leben in seiner ganzen Pracht und Fülle das letzte Wort hat.
Schmetterlinge, diese zarten Geschöpfe, die so zerbrechlich scheinen, brauchen nur ein paar warme Sonnenstrahlen, um aus ihren Winterschlaf zu erwachen. Mich bringen sie mit ihrer Leichtigkeit und ihren farbenfrohen Flügeln immer zum Lächeln – machen mich glücklich und lassen mich vom Sommer träumen. Ich freue mich darauf, bald wieder die ersten Frühlingsengel zu sehen und will mir ihre Botschaft zu Herzen gehen lassen.