hr4 ÜBRIGENS
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Eine Sendung von

Pfarrerin, Evangelisches Gemeindenetz an der Nördlichen Bergstraße, Alsbach

Freibaderöffnung

Freibaderöffnung

Ein kluger Mensch hat den Glauben an Gott mal mit dem Schwimmen verglichen. Und das passt doch dazu, dass bald in Hessen wieder die Freibäder aufmachen. Glauben und Schwimmen haben was gemeinsam. Das erste: Wer glaubt, geht ein Wagnis ein. Denn Gott beweisen, das kann man nicht. Und ob das Wasser einen beim Schwimmen trägt, das muss man auch erst ausprobieren. Das zweite: Wer als Kind glauben gelernt hat, dem fällt es auch als Erwachsener leichter. Und auch  beim Schwimmen ist ja wichtig ist, dass es einem jemand beibringt.

Meine Mutter hat mir das Schwimmen im Wiesenbad in Eschborn beigebracht. Und ich erinnere mich auch noch gut daran, wie sie mich an den christlichen Glauben heranführte. Sie brachte mich zum Kindergottesdienst. Ich fand es toll, mit anderen zu singen und zu basteln. Ich mochte die Geschichten, die da erzählt wurden, die Gemeinschaft mit anderen Kindern.  Dort habe ich erfahren: es gibt Menschen, die vertrauen Gott.

Einen Unterschied gibt es allerdings zwischen schwimmen und  glauben: Wer einmal schwimmen gelernt hat, der verlernt es in der Regel nicht. Mit dem Glauben scheint mir das nicht so einfach: Nur weil wir als Kinder etwas erzählt bekommen haben, heißt das nicht, dass  glauben  immer  einfach ist.  Weder als Kind noch als Erwachsener.

Einmal erlernt ist Schwimmen leicht - Glauben ist nicht immer einfach. Wir haben ihn nicht in der Hand. Er ist vor allem ein Geschenk – das es immer wieder neu zu entdecken gilt. Sich daran zu freuen kann so schön sein wie schwimmen in klarem, frischen Wasser – an einem schönen Tag im Freibad.