Kiki
Etliche Jahre ist es her, dass diese Geschichte geschehen ist. Unser Gemeindepfarrer hat sie erlebt und erzählt. Es war ein warmer Tag in der Woche vor Pfingsten, ein Tag, an dem man eigentlich viele schöne Dinge anfangen könnte, aber es wurde für ihn allerhöchste Zeit, über die bevorstehende Predigt nachzudenken.
Das Fenster hatte er weit aufgemacht. Grübelnd saß er vor der Schreibmaschine, viele Bücher lagen aufgeschlagen herum, aber so ein richtig guter Gedanke, ein Geistesblitz, eine neue Idee, die zündete und der Gemeinde den Heiligen Geist verkündigen könnte, nichts davon wollte sich einstellen.
Da plötzlich: ein gewaltiges Rauschen! Hatte er das nicht gerade gelesen? „Und als der Tag der Pfingsten erfüllt war, waren sie alle beieinander an einem Ort. Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie eines gewaltigen Windes und erfüllte das ganze Haus, da sie saßen.“ Der Heilige Geist? Hilfe für die Predigt?
Nun, dieses Brausen, das kam von einem großen grünen Vogel, einem Papagei, der entflogen war und den eine Familie im Dorf dringlich suchte. Überall hatte er die angeklebten Zettel gesehen, auf denen bekannt gegeben wurde, wem Kiki entflogen sei, und dass man ihn doch bitte zurückbringen möchte.
Kiki, die Predigthilfe! Wie eine Befreiung sei es für ihn gewesen, so hat er es erzählt. Er konnte lachen, sich freuen, der Zwang, etwas Hoch- theologisches über das Pfingstwunder zu predigen, er war weg. In diesem Jahr war das Brausen vom Himmel der grüne Papagei Kiki. Wiedergefunden und zurückgebracht hat er große Freude ausgelöst. Und Kiki wurde der Einstieg in eine Pfingstpredigt, die seine Gemeinde lange nicht vergessen hat. Der Heilige Geist, an den das Pfingstfest erinnert, es sieht so aus, als komme er manchmal sogar als Papagei.