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Eine Sendung von

Evangelische Pfarrerin, Willmenrod

Ich bin dann mal weg

Ich bin dann mal weg

„Ich bin dann mal weg“, so hat Hape Kerkeling sein Buch über seine Erlebnisse als Pilger auf dem Jakobsweg genannt. Ich bin dann mal weg. Das möchte ich auch manchmal sagen. Einfach mal nicht da sein, für das Telefon oder die E-mails oder all‘ die Leute, die irgendetwas von mir wollen. Vielleicht in den Urlaub fahren. Aber kann ich mir das wirklich leisten? Zwei oder drei Wochen einfach mal weg fahren? Es gibt doch so viel, was ich zu tun habe. Da ist meine Arbeit. Der Garten. Da ist meine ehrenamtliche Arbeit in der Gemeinde. Und meine Familie braucht mich doch auch. Es gibt schon viele Zwänge in unserem Leben. Und trotzdem – oder vielleicht gerade deshalb - brauchen wir immer wieder eine Pause.

Und nicht nur wir: Nachdem Gott die Welt erschaffen hatte, hat er sich erst einmal einen Tag Ruhe gegönnt. So erzählt es jedenfalls die Bibel. Und auch Jesus hat sich zurückgezogen, um neue Kräfte zu sammeln, obwohl er noch so viel zu tun hatte. Obwohl immer Menschen da waren, die seine Hilfe nötig gehabt hätten.

Ich bin dann mal weg. Das ist ein Satz, den wir ruhig ab und an gebrauchen sollten. Das muss nicht immer ein langer Urlaub sein. Es geht doch auch mal zwischendurch. Nur für einige Minuten oder Stunden, die dann nur einem selbst gehören.  Gott sei Dank, dass sich das viele heute am Sonntag gönnen können. Und wer jetzt arbeiten muss wie im Krankenhaus oder der Polizei, der hat hoffentlich bald Zeit zum Ausruhen und Atemholen.