hr4 ÜBRIGENS
hr4
Olschewski, Gudrun

Eine Sendung von

Evangelische Pfarrerin, Pfungstadt

Hauptsache …

Hauptsache …

„Hauptsache gesund“. Zwei Worte, die ich in den letzten beiden Wochen häufig zu hören bekommen habe. „Hauptsache gesund“, gehört zu den Wünschen am Beginn eines Neuen Jahres, bei Geburtstagen oder Jubiläen und selbstverständlich auch als Wunsch für das eigene Leben. Und je älter ich werde, desto mehr sehne ich mich danach, möglichst lange gesund und fit zu bleiben.

Wie gefährdet meine Gesundheit sein kann, das habe ich selbst schon erlebt. Genauso wie viele andere. Ein Herzinfarkt, ein Schlaganfall, eine unklare Diagnose – und schon hat sich das Leben verändert. Eine Fülle von Gefühlen, Ängsten, Befürchtungen und Fragen wirbeln einen durcheinander, drohen den Lebensmut zu nehmen: Warum gerade ich? Wie wird es weitergehen? In der Familie, am Arbeitsplatz, finanziell? Was wird mir noch möglich sein? Wo werden meine Grenzen liegen? Was hat das alles für einen Sinn?

Was an einer bestimmten Stelle meines Körpers geschieht, stellt meine ganze Lebensgeschichte auf den Kopf. Danach wieder neuen Lebensmut finden, die Kraft haben, die Krankheit mutig anzugehen, das ist nicht einfach, aber es kann gelingen. Genauso wie das „ja“ zu einem Leben mit Einschränkungen, die bleiben werden.

Ganz realistisch betrachtet, ist auch mir klar: Zum Älterwerden gehört es einfach dazu: Meine Kräfte werden schwinden und im Laufe der Jahre werden sich kleinere oder größere Gebrechen und Krankheiten einstellen, unabhängig davon, wie fit ich mich halte, wie viel Sport ich treibe oder wie ‚gesund‘ ich mich ernähre. Da tut es gut zu wissen:

Mein Körper und meine Gesundheit liegen nicht nur in meinen Händen. Sie sind ein Geschenk Gottes. Und so sehr ich mir auch Gesundheit wünsche, das Wichtigste ist ein noch viel größeres Geschenk: Ich bin ein von Gott geliebtes Kind – und das gilt auch und erst recht, wenn ich krank und gebrechlich sein werde.

Also: Hauptsache Gottvertrauen.