Wenn der Herbst beginnt …
Moderator/in: Es ist nicht mehr zu übersehen – der Herbst ist da. Das Laub verfärbt sich, die Blätter fallen von den Bäumen und die Temperaturen sinken. Wir zünden abends eine Kerze an, kochen Tee und dann ab unter die Decke - und gemütlich auf der Couch chillen. Der Wechsel der Jahreszeiten ist etwas Wunderbares, sagt auch Steffi Mosler von der katholischen Kirche. Und dir ist aufgefallen, dass die Zahl 4 bei vielen anderen Begebenheiten eine große Rolle spielt.
Stephanie Mosler: Ja, und ich finde es nicht nur total toll, dass wir vier Jahreszeiten haben, sondern auch vier Tageszeiten: morgens, mittags, abends und nachts. Und wenn man sich jetzt auf die Suche macht, erkennt man noch viel mehr Dinge, die es vierfach gibt: die Himmelsrichtungen zum Beispiel oder die vier Evangelisten. Man spricht aber auch von den vier Abschnitten im Leben, die man mit den Jahreszeiten vergleicht. Und um beim Thema Herbst zu bleiben: Man kennt ja auch die Aussage, wenn man zum Beispiel sagt, man sei im Herbst des Lebens angekommen.
Moderator/in: Morgen ist es offiziell, dann beginnt der Herbst. Welche Bedeutung hat diese Jahreszeit für uns?
Stephanie Mosler: Es ist natürlich ganz klar die Zeit, in der wir gemütlicher werden, viel öfter die Abende zu Hause verbringen als noch im Sommer, als wir im Biergarten oder auf Grillpartys waren. Wir dekorieren mit warmen Farben - viel Orange und Gelb – lassen also so ein bisschen Licht in unsere Häuser und Wohnungen, wohlwissend, dass sich das Jahr dem Ende neigt.
Manche bekommen einen Herbstblues, weil es so früh dunkel und natürlich viel kälter wird. Aber diese Dunkelheit können wir immer mit der Hoffnung und dem Wissen verbinden, dass der nächste Frühling ganz gewiss kommt. Wir gehen noch bewusster mit den wenigen Sonnenstrahlen um und genießen das Licht viel mehr.
Herbst bedeutet auch: loslassen - die Natur verfällt in ihren Winterschlaf. Das ist der Kreislauf, der uns aber auch immer die Hoffnung schenkt, dass das Leben im Frühling wieder neu beginnt. Und das ist ein starkes, beruhigendes und für mich auch ein göttliches Zeichen.