hr3 MOMENT MAL
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Vogt, Dr. Fabian

Eine Sendung von

Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

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Was wünschst du dir zu Weihnachten?

Moderator/in: „Na, was wünschst du dir zu Weihnachten?“ Die Frage haben wir vermutlich in den letzten Wochen alle schon mal gehört. Und dann die erwartungsvollen Gesichter unserer Lieben: „Was sollen wir dir schenken?“
Nur: Manchmal hat man gar keine Wünsche, die man so einfach raushauen könnte.
Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche: Was wünschst du dir denn?

Fabian Vogt: Das ist ne richtig gute Frage. Und mir geht’s natürlich wie vielen: Das Letzte, was ich brauche, ist noch mehr Mumpitz, der bei mir rumsteht.
Dazu kommt: Wenn ich was dringend brauche und es mir leisten kann, dann kaufe ich es mir. Und wenn ich’s nicht brauche, dann wünsche ich’s mir auch nicht.

Wunschlisten und kleine Freuden im Alltag

Allerdings: Ich habe mir tatsächlich Anfang des Jahres eine Liste angelegt. In die trage ich Sachen ein, bei denen ich denke: „Och, wenn ich das irgendwann mal bekommen würde … das wäre echt nett.“ Insofern kann ich wirklich was antworten.
Aber ich finde: Hinter der Frage „Was wünsche ich mir?“ steckt ja noch viel mehr.
 
Moderator/in: Du meinst: Wenn man über Geschenke hinausdenkt?
 
Fabian Vogt: Richtig! Denn, wenn ich ehrlich antworte, wären meine Wünsche eher:  „Weniger Stress.“ „Mehr Zeit mit den Kindern.“ Oder: „Lange Spaziergänge im Wald.“ Klar, das kann mir keiner schenken. Aber es macht Lust, mal nach tiefergehenden Wünschen zu fragen.

Was wünschen wir uns vom Leben – oder von Gott?

Hat übrigens schon Jesus gemacht. Der fragt einen Mann: „Was wünschst du dir?“ Weil es wichtig ist, dass wir uns immer wieder mal überlegen: „Was wünsch ich mir vom Leben?“ Oder von Gott! Insofern: Manchmal ist die Antwort auf die Frage nach unseren Wünschen ein Geschenk – ganz praktisch. Und manchmal bringt mich die Frage auf ganz neue Gedanken übers Leben. Hat beides was!