Kein Bissen zu klein, um wichtig zu sein
Moderator/in: In wenigen Minuten startet die Witzenhäuser Konferenz. Die haben Studierende der Universität Kassel vor über 30 Jahren ins Leben gerufen, um über ökologische Landwirtschaft nachzudenken. Dieses Jahr ist das Thema sogar noch deutlich weiter gefasst: Es geht nämlich um Lebensmittelverschwendung.
Start der Witzenhäuser Konferenz – Worum geht es?
Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche: Was wird denn da in den nächsten drei Tagen in Witzenhausen geforscht?
Fabian Vogt: Na, das Thema heißt „Kein Bissen zu klein, um wichtig zu sein“. Denn das Absurde ist: Weltweit wird ein Drittel aller Lebensmittel nicht gegessen. Ein Drittel! Allein in Deutschland landen jedes Jahr 11 Millionen Tonnen Essen im Müll. Was für eine Verschwendung – auch an Wasser, Energie und Arbeitskraft.
Wo gehen Lebensmittel verloren?
In Witzenhausen wird bei der Konferenz mal ganz genau hingeschaut: Wo gehen die Lebensmittel eigentlich verloren? Schon bei der Herstellung? Im Supermarkt oder Zuhause im Kühlschrank? Die Veranstalter sind jedenfalls überzeugt: Viele dieser Verluste wären vermeidbar. Und natürlich geht‘s darum, den Wert unserer Nahrungsmittel neu ins Bewusstsein zu rufen.
Gibt’s denn da etwas, was wir konkret machen können?
Konkrete Maßnahmen gegen Lebensmittelverschwendung
Klar. Fängt an bei: Ich tue mir nur so viel auf den Teller, wie ich wirklich essen kann; ich kreiere mit den Resten neue Gerichte oder mach mir klar: Ein Mindesthaltbarkeitsdatum heißt in der Regel nicht, dass ich die Sachen nicht noch drei Tage später essen kann.
Wertschätzung von Lebensmitteln als Schlüssel
Vor allem aber geht‘s um eine Haltung: Würdige ich das Essen, bin ich dankbar dafür. In der Bibel steht sogar: „Wer isst, der sollte mit Blick auf Gott essen.“ (Römer 14,6) Für mich steckt da das Motto aus Witzenhausen mit drin: „Kein Bissen zu klein, um wichtig zu sein.“ Hab‘ das große Ganze im Blick.