Heißer Hintern in der Kirche: Kann anregend sein!
Moderator/in: Das Bistum Fulda hat sich eine ungewöhnliche Aktion einfallen lassen: Es verleiht Heizkissen für Gottesdienste und Veranstaltungen. Inklusive Ladestation. Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche: Was steckt denn genau hinter dieser Aktion?
Fabian Vogt: Das Bistum Fulda hat entschieden: Wir wollen bis 2045 klimaneutral sein. Das ist eine Riesen-Herausforderung, weil manche Kirchen im Winter ja total schwer zu heizen sind. Wie etwa der Dom. Bis da eine angenehme Temperatur herrscht: Das dauert lange, ist richtig teuer –und auch nicht besonders nachhaltig; für eine Stunde Gottesdienst.
Das heißt: Wenn jeder ein Heizkissen hat, ist ihm trotzdem warm – das Ganze reduziert den Energieverbrauch und trägt damit zum Klimaschutz bei. Die Aktion „Leih dir Heizkissen aus“ regt also dazu an, mal auszuprobieren, ob das was sein könnte für die eigene Gemeinde oder Gruppe.
Moderator/in: Klingt ja nett, aber vermutlich wird man mit ein paar Sitzkissen nicht das Klima retten, oder?
Fabian Vogt: Naja, das ist ein kleiner, aber eben auch ein wichtiger Schritt. Denn er schafft ja auch ein stärkeres Bewusstsein für Klimaschutz. Außerdem: Immerhin macht das Bistum was. Ich finde irritierend, wie viele Leute ich kenne, die sagen: „Man müsste mal was machen.“ Bei dieser Absichtserklärung bleibt es dann aber allzu oft. Und da fass ich mir auch an die eigene Nase.
In der Bibel steht der schöne Satz: „Seid Täter des Wortes und nicht nur Hörer – denn sonst lügt ihr euch was in die Tasche.“ (Jak 1,22) In diesem Sinne würde ich sagen: Wenn viele Leute kleine Schritte gehen – und sei es nur, Heizkissen zu verwenden – dann reißt das vielleicht andere mit.