Gelbe Bänder an Bäumen
Moderator/in: Jedes Jahr landen in Deutschland 11 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll. Ein Großteil davon Obst und Gemüse.
Um das zu verändern, laden inzwischen viele Kommunen ein: Wenn jemand es aus irgendwelchen Gründen nicht schafft, einen Obstbaum abzuernten, kann er ein gelbes Band drum machen. Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche: Worum geht’s da?!
Fabian Vogt: Ein gelbes Band am Obstbaum signalisiert „Hier darf kostenlos und ohne Rücksprache mit dem Besitzer für den Eigenbedarf geerntet werden.“ Dadurch werden unglaublich viele wertvolle Früchte gegessen, die sonst womöglich verfault wären.
Also, ich freue ich mich jedes Mal, wenn ich ein gelbes Band um einen Baum sehe. Das ist eine nachhaltige Aktion. Außerdem ist ein gelbes Band um einen Baum ja ein berühmtes Motiv aus der Kunst.
Moderator/in: Worum geht es da?
Fabian Vogt: Es gibt ein Lied, das haben Tony Orlando, Frank Sinatra, Dolly Parton, Peter Alexander und Dieter Thomas Kuhn gesungen: „Tie a Yellow Ribbon Round the Ole Oak Tree". Also: Binde ein gelbes Band um einen Eichenbaum. Dahinter steckt eine tolle Geschichte.
Ein Strafgefangener wird entlassen und schreibt seiner Liebsten: „Wenn du mich noch willst, dann binde ein gelbes Band um den Baum an der Bushaltestelle. Ich werde dann wissen, ob ich aussteigen soll oder nicht.“ Er kommt an – und der Baum ist von oben bis unten mit gelben Bändern bedeckt.
Eine Geschichte über Vergebung und was bedeutet, geliebt zu werden. Daran muss ich bei jedem Obstbaum mit einem gelben Band denken. Und dann pflücke ich mir eine Birne und bin ein bisschen glücklicher.