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Vogt, Dr. Fabian

Eine Sendung von

Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

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Jahreslosung 2023: „Du bist ein Gott, der mich sieht!“

Moderator/in: So, wir sind ja hoffentlich alle gut ins neue Jahr gekommen. Und fragen uns natürlich: Was kommt da so auf uns zu? Welcher Leitgedanke wird über diesem Jahr stehen?

Die Kirchen geben übrigens jedem Jahr ein geistliches Motto: die sogenannte Jahreslosung. Und die heißt 2023 „Du bist ein Gott, der mich sieht.

Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche: Erzähl uns doch mal, was es damit auf sich hat.

„Du bist ein Gott, der mich sieht.“ Das sagt in der Bibel eine junge Frau. Eine Magd, die sich tierisch mit ihrer Herrin verkracht hat – und aus Angst in die Wüste geflohen ist.

Die Frau heißt Hagar … und da sitzt sie nun. Mitten in der Wüste. Einsam, verzweifelt, ängstlich, mutlos. Noch dazu ist sie schwanger. Wie soll es denn jetzt weitergehen? Doch dann … hat sie plötzlich eine Erscheinung, ein Engel kommt und prophezeit ihr und ihrem noch ungeborenen Kind eine große Zukunft.
Nachdem ihr das passiert ist, sagt sie diesen schönen Satz: „Du bist ein Gott, der mich sieht.“

Das heißt: Da steckt ganz viel Hoffnung drin.

Absolut! Hagar hat das Gefühl, dass Gott genau weiß, wie es ihr geht, dass er ihre tiefsten Ängste und Sehnsüchte kennt – und darauf reagiert.

Darum finde ich die Jahreslosung auch so zeitlos gut. Denn die Fragen „Nimmt mich jemand wahr?“ – „Bin ich jemandem wichtig?“ kenne ich natürlich auch.

Hagars Satz ist wie eine Zusage: „Ja, Gott sieht mich.“ Und wer das weiß, der kann dann auch aus der Wüste wieder mutig zurück ins Leben gehen. Was Hagar tatsächlich macht. „Du bist ein Gott, der mich sieht.“ Mir gefällt’s!