In der Welt habt ihr Angst
Auf einmal ist da dieses mulmige Gefühl nach den grauenhaften Anschlägen in Paris, nach der Absage des Länderspiels zwischen Deutschland und den Niederlanden. Kann man eigentlich noch unbesorgt zum Eintracht-Spiel ins Stadion gehen? Oder zu einem Rockkonzert? Ich meine: Jede Art von Menschenansammlung könnte zum Ziel eines Terroranschlags werden.
Und ich gesteh ganz offen: Ich fühle mich nicht mehr sicher. Was mir echt zu schaffen macht. Die Sicherheit in Deutschland war so selbstverständlich, so angenehm – und auf einmal breitet sich eine diffuse Angst aus. Tja, was soll man da tun?
Jesus hat zu solchen Gefühlen mal einen – wie ich finde – unglaublich treffenden Satz gesagt: „In der Welt habt ihr Angst.“ Sprich: Das ist der Normalzustand. Wir waren in Punkto Sicherheit im Westen sehr verwöhnt, doch die Angst vor all dem, was wir nicht im Griff haben, ist eigentlich eine ständige Begleiterin der Menschheit.
„In der Welt habt ihr Angst.“ Nur gut, dass der Satz von Jesus noch weiter geht: „Aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.“ Ja, die Angst gehört zum Leben, aber es gibt einen Trost, eine Kraft, die stärker ist als die Angst.
Das ist übrigens zugleich eine Aufforderung: „Lass auf keinen Fall zu, dass die Angst in deinem Leben alles bestimmt.“ Und womit hat Jesus die Angst überwunden? Ganz klar: mit der Liebe! Jesus war überzeugt: Wer von Liebe erfüllt ist, lässt sich nicht von Ängsten regieren. Natürlich ist es absolut o.k., wenn ich sage: Ich will kein Risiko eingehen. Aber auf Dauer wäre es traurig, wenn ich mich von allem abschrecken lasse würde, was mir Freude macht.
„In der Welt habt ihr Angst, aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.“ Das will ich glauben. Und darum werde ich zum Eintrachtspiel hingehen.