Palmsonntag
Neulich war doch wieder Oscar-Verleihung. Haben Sie’s gesehen. Also: Ich mag das ja. Wenn da die Menschenmassen am Straßenrand stehen. Wenn der rote Teppich ausgerollt wird. Wenn die Menge aufschreit, weil Brad Pit oder Meryl Streep aus ihren Limousinen aussteigen. Wahnsinn, oder?
Wenn Sie wissen wollen, was Palmsonntag ist, dann stellen Sie sich einfach mal die Oscar-Verleihung vor 2000 Jahre vor. Da ging es zwar nicht um einen Filmpreis, aber sonst war vieles recht ähnlich: Menschenmassen am Straßenrand. Schreie, als Jesus, der Star erscheint. Wirklich, die haben geschrien: „Hosianna. Lasst uns den preisen, der da in Jerusalem einzieht. Hosianna bis in den Himmel.“
Und dabei wurden überall von den umstehenden Palmen Zweige abgeschnitten, um sie auf den Boden zu streuen. Das galt damals nämlich als Zeichen der Ehrerbietung. Ja, das war vor 2000 Jahren quasi der rote Teppich. Und darum heißt dieser Tag auch Palmsonntag. Wegen des Teppichs aus Palmzweigen.
Kann man Jesus mit einem Filmstar vergleichen? Natürlich nur bedingt. Aber in der Bibel steht, dass die Menge da war, weil sie von diesem „Propheten aus Nazareth“ schon so viel gehört hatte. Von diesem berühmten Mann.
Nun, Jesus erging es wie so manchem Filmstar. Eben noch wurde er von den Leuten hochgejubelt, kurz darauf waren die gleichen Menschen total enttäuscht von ihm. Jesus kostete diese Enttäuschung das Leben. Und deshalb beginnt am Palmsonntag die Karwoche.