Lieber gewaltfrei
„Der Tag, an dem ein Moskito auf“ einer sehr empfindlichen Körperstelle „landet“ – ich sage jetzt nicht, welches Körperteil der online-Komiker Äbbee TooMOOseemi meint – der Tag also, an dem ein Moskito dort „landet, ist der Tag, an dem du einsiehst, dass nicht jedes Problem mit Gewalt gelöst werden sollte.“
Schlage ich zu, habe ich Schmerzen. Lasse ich das lästige Insekt gewähren, riskiere ich im schlimmsten Fall eine Infektion.
Wer Wortspiele und Spitzfindigkeite auf Englisch mag, dem kann ich ihn wirklich empfehlen: „Trilzug“, geschrieben „trilzug“.Man findet ihn mit Z geschreiben "trilzug" auf Instagram und Youtube.
"Sich ins eigene Fleisch schneiden"
Mit dem Moskito umschreibt er ungefähr unsere Redensart vom Schneiden ins eigene Fleisch: Ich schade mir selbst, wenn ich Dir schade. Jeder Schuss kann nach hinten losgehen.
Wer durch den Beruf eine Waffe trägt, weiß in der Regel: Wende ich sie an, kann ich selbst traumatisiert werden, auch wenn es unvermeidlich war.
Auch Gewalttäter und -täterinnen werden an einer schädlichen Wirkung ihrer Tat auf das eigene Leben kaum vorbeikommen.
Durch Gewalt Gewinne erzielen
Natürlich gibt es auch Leute, die durch Gewalt Gewinne erzielen, in der Kriminalität oder durch Kriege. Nur sind die Gewinner dann meistens die, die die Gewalt nicht selbst anwenden, sondern anwenden lassen. Und die Umweltbelastung durch Krieg trifft sowieso alle.
Was der Welt schadet, schadet auch mir. So sind die Gewinner eigentlich nur vermeintliche Gewinner.Gewalt schafft eher Probleme, als welche zu lösen-trotzdem ist eien Welt ohne Gewalt schwer vorstellbar.
„Behüte mich wie einen Augapfel im Auge“!
Im 17. Psalm bittet der Beter, dass Gott ihn so sehr schützen möge, als ob es Gott selbst Schmerzen bereiten würde, wenn dem Beter etwas geschieht: „Behüte mich wie einen Augapfel im Auge“!
Gott geht sogar noch einen Schritt weiter: In der Gestalt Jesu identifiziert er sich mit dem Menschsein. Er lässt Gewalt an sich zu und sagt sogar: „was ihr einem von den kleinen Leuten getan habt, habt ihr mir getan“.
Es ist, als ob ich es abbekommen hätte: Alle Wohltaten, wie das Speisen von Hungrigen oder das Beherbergen von Fremden, aber auch das Verweigern solcher Hilfe. Klar, dass er damit auch die Gewalt meint!
„Soll ich jetzt den Moskito am Leben lassen?“ – Lieber Trilzug, ich würde erstmal zum Verscheuchen raten und vielleicht an anderer, weniger schmerzhafter Stelle später trotzdem zuschlagen, damit er mich nicht sticht. Schade für ihn, aber Notwehr!
Gott leidet mit uns
Für uns Menschen gilt: Gott leidet mit uns – und zeigt uns durch Jesus ein Gegenkonzept:
Wenn jeder andere Mensch so wertvoll ist, wie mein Augapfel oder meine eigenen Kronjuwelen, dann verstehen ich, dass ich ihn beschützen muss, statt drauf zu hauen.