Hunde sind ein Segen
Er musste eingeschläfert werden. 18 Jahre lang war er der beste Freund der Familie. Jetzt sind alle traurig. Die Tochter kannte nur ein Leben mit Hector, dem Terrier. Doch es ging nicht mehr, fast taub und blind. Er sollte nicht leiden.
Hunde in der Bibel
In der Bibel kommen die Hunde nicht gut weg. Der alte Orient kennt sie fast nur im wilden Rudel, schmutzig und stinkend. Gierige Hunde werden sie genannt. Viele Redensarten im Deutschen klingen ähnlich: Ein Hundeleben ist nichts Schönes, niemand will vor die Hunde gehen. Oder wir schimpfen: Du mieser Hund. Warum eigentlich? Wo doch die Hunde unsere ältesten Haustiere sind, treue Gefährten, früher unverzichtbar beim Jagen und Hüten oder als Wachhunde.
Meine Erfahrungen mit Hunden
Meine ersten Erfahrungen mit Hunden sind schlimm. Arno, der Schäferhund des Nachbarn schoss plötzlich bei uns in den Garten, bellte wütend und fletschte die Zähne, - ich bekam Angst vor Hunden für Jahre.
Heute bin ich ein Hundefreund. Das Trauma wurde geheilt durch viele gute Begegnungen, die ich mit Hunden hatte.
Waldi hat mich als erster bezaubert. Er wurde morgens früh einfach bei uns abgegeben. Autofahrer hatten den jungen Dackel im Straßengraben aufgelesen, wo man ihn ausgesetzt hatte.
Freya - meine geliebte Wolfspitz-Hündin
Und dann Freya. Meine Wolfspitz-Hündin. Sie ist mit mir in mein erstes Pfarrhaus eingezogen, nachdem meine Verlobung geplatzt war. Ein Kläffer natürlich, wie alle Spitze. Sehr aufmerksam. Es hat eine Weile gedauert, bis ich verstanden habe, dass die Kinder auch wegen ihr gerne ins Pfarrhaus kamen und nicht bloß zum Kindergottesdienst.
Spitze können gut springen. 10 Paar selbstgestrickte Socken hat sie nach und nach von der Wäscheleine geholt und zerfressen. 30 Gesangbücher, die ich schnell im Flur abgestellt hatte, hat sie aufgeschlagen, immer bis ca. Seite 50 und das Papier zerpflückt, aus Ärger, weil ich schnell wieder wegmusste.
Was sie Gutes bewirkt hat
Einmal kam ich zu den Nachbarn, die totkranke Oma besuchen, wie fast jeden Tag. Da sagten sie mir schmunzelnd: Ihr Hund war schon da. Er hatte einfach die Haustür aufgeschoben, war die Treppe hochgelaufen und hatte sich still ans Bett gesetzt, genau dahin, wo ich immer saß. Alle waren gerührt. Auch die kranke Oma.
Ohne die Hündin hätte ich meine ersten 5 Jahre als Single im Pfarrhaus nicht so gut überstanden. Ich war nie allein. Ich musste mit ihr an die Luft. Ich konnte ihr etwas erzählen, was sie keinem weitersagte. Freya wollte gestreichelt werden. Sie freute sich, wenn ich heimkam. - Hunde sind einfach ein Segen. Auch wenn das nicht in der Bibel steht.