Worauf lohnt es sich, zu hören?
„Was soll ich tun?“ oder „worauf soll ich hören!“ sind Fragen im Leben, die alle Menschen kennen. Das Warten auf den richtigen Zeitpunkt, auf eine Antwort, auf eine Veränderung oder auf die Lösung eines Problems oder einer Angelegenheit. Und in diesen Situationen gibt es verschiedene Dinge, auf die wir hören können. Ich denke da an die Meinungen anderer Menschen, natürlich an unsere eigenen Wünsche und Bedürfnisse, an den Zeitgeist aber auch an den Lärm und die Ablenkungen unserer modernen Welt. Und natürlich gibt es noch viel mehr Möglichkeiten. Inmitten all dieser Stimmen stellt sich die Frage: „Worauf soll oder will ich wirklich hören?“ Als Christ ist für mich der Wille Gottes ein wichtiger Ratgeber und die Gottesmutter Maria ist ein wunderbares Vorbild dafür, wie wichtig es sein kann auf Gottes Ruf zu hören und diesem Ruf zu trauen. In der Bibel, im Lukasevangelium steht, wie der Engel Gabriel zu Maria kommt und ihr verkündet, dass sie den Sohn Gottes gebären soll. Maria hätte in diesem Moment viele Fragen stellen können, Zweifel hegen und benennen oder auch Angst empfinden können. Doch sie hört auf den Ruf Gottes und antwortet dem Engel mit den Worten: „Siehe ich bin die Magd des Herrn, mir geschehe, wie du es gesagt hast“ (Lk 1,38). Maria ist ein Beispiel, sie zeigt mir, dass es gut und wichtig ist, auf Gottes Stimme zu hören und ihm zu vertrauen.
Heilige Vorbilder
Aber Maria ist nicht die Einzige, die auf Gottes Ruf gehört hat. Viele Heilige der Kirche sind weitere Beispiele dafür, wie man auf Gott hören und ihm folgen kann. Ein für mich faszinierender und inspirierender Mensch: Der heilige Franz von Assisi. Er war ein reicher junger Mann, der jedoch spürte, dass sein Leben einen anderen Sinn haben sollte. Als er im verfallenden Kirchlein San Damiano am Rande der Stadt Assisi das Kreuz Christi betrachtete, hörte er die Worte: „Franziskus, geh und baue mein Haus wieder auf!“ Franz von Assisi verstand dies als den Ruf Gottes und entschied sich sein Leben radikal zu ändern. Er gab seinen Reichtum auf, lebte fortan in Armut und widmete sein Leben der Nachfolge Christi. Durch sein Beispiel inspirierte er viele Menschen und gründete den Orden der Franziskaner.
Aber wie kann ich Gottes Stimme inmitten des Lärms und der Hektik meines Alltags hören? Die Antwort finde ich in einem anderen Ereignis im Leben Maria. Bei der Hochzeit zu Kana, so berichtet die Bibel im Johannesevangelium, sagt Maria zu den Dienern: „Was er euch sagt, das tut“ (Joh 2,5).
Jesu Wort – eine herzliche Einladung
Diese Worte sind ein Aufruf, auf Jesus zu hören und seinen Anweisungen zu folgen. Für uns Menschen heute ist es die Einladung sich Zeit zu nehmen, um in der Stille zu verweilen, sein Wort in der Bibel zu lesen und im Gebet mit ihm zu sprechen. Dabei können wir seine Stimme hören und erkennen, was er von uns möchte.
Natürlich ist es nicht immer einfach Gottes Ruf zu hören und ihm zu folgen. Manchmal sind wir von Zweifeln und Ängsten geplagt, manchmal von den eigenen Wünschen und Plänen geblendet. Wer sich immer wieder bewusst dafür entscheidet, auf Gottes Stimme zu hören, kann eine tiefere Beziehung zu ihm aufbauen und seinem Willen im eigenen Leben Raum geben. Probieren Sie es gerne einmal aus: Geben Sie ihm die Chance, auf sein Wort zu hören und seine Führung zu erfahren. Dann sind kleine Wunder möglich.