hr2 ZUSPRUCH
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Friedrich, Michael

Eine Sendung von

Katholischer Diakon in der Pfarrei St. Peter und Paul, Hosenfeld

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Dem Unvergänglichen näherkommen

Werbung: Wir sind ständig von ihr umgeben, ob wir es wollen oder nicht!

Das beginnt, wenn wir morgens die Tageszeitung aufschlagen und endet damit, wenn wir abends noch einmal durch die Fernsehprogramme zappen. Und im Laufe des Tages begegnen uns die gut oder auch schlechter gemachten Beiträge auf Plakatwänden im Stadtbild, beim Stöbern im Internet oder beim Durchblättern einer Zeitschrift. Und oft zielt Werbung darauf ab, dass wir Vergängliches suchen oder begehren: Das schnelle Essen einer Restaurantkette, die perfekte Hose oder den letzten „Kick“ einer Freizeitaktivität. Wir werden mit Bildern von perfekten Körpern, teuren Autos und luxuriösen Häusern bombardiert, die uns glauben machen, dass unser Glück und unsere Erfüllung in materiellen Dingen zu finden sind.

Natürlich begegnen wir immer wieder Werbung, die uns zu guten und positiven Aktionen auffordert. Ich denke da etwa an Spendenaufrufe nach Naturkatastrophen und für Menschen in Ländern die noch Entwicklungsbedarf haben oder die Unterstützung von Menschenrechten und die Einhaltung des Tierwohls.

Materielles ist nur vorrübergehend

Als Christ weiß ich, dass mein Leben auf der Erde nur vorübergehend ist und eine zu enge Bindung an die Dinge dieser Welt problematisch sein kann. Da weitet mein Glaube den Blick auf die Dinge, die unvergänglich sind. Im Buch der Bücher, in der Bibel, finde ich im Brief an die Kolosser den Aufruf „…den Sinn auf das Himmlische und nicht auf das Irdische“ zu richten (Kol 3,2). Das ist eine Mahnung uns nicht zu sehr an die Dinge dieser Welt zu binden, sondern uns auf unsere Beziehung zu Gott zu konzentrieren. Im Korintherbrief wird dem Leser Schönes und Bleibendes vor Augen gestellt, etwas, was unsere Vorstellungskraft vollständig übersteigt: „… wir verkündigen, wie es in der Schrift heißt, was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat, was keinem Menschen in den Sinn gekommen ist: das Große, das Gott denen bereitet hat, die ihn lieben (1. Kor 2,9).“ Dies ist eine Ermutigung für jeden Menschen, an Gottes Liebe und Fürsorge zu glauben und sich am Leben seines Sohnes Jesus Christus auszurichten.

Gelingendes Leben – Jesus als Vorbild

An Jesus können wir sehen und lernen, wie gelingendes Leben aussieht. Einige Beispiele: Friedlich zu sein in einem Umfeld, in dem es Probleme und Unfrieden gibt. Geborgenheit geben und ausstrahlen auch dann, wenn weltliche Sicherheiten wegbrechen. Oder Menschen offen und liebevoll begegnen sogar dann, wenn ich nicht mit Gegenliebe rechnen kann. Ich denke auch daran, meine Zeit so einzusetzen und mit ihr so umzugehen, dass ich Wichtiges von Unwichtigem unterscheide. Oder trotz Enttäuschungen und Verletzungen in der Vergangenheit die Gegenwart zu leben und so neue Perspektiven zu gewinnen. All das ist sicherlich schwieriger als spontane Bedürfnisse – deren Erfüllung mir an vielen Stellen angeboten wird – zu befriedigen, sicher aber ein Weg dem Bleibenden, dem Unvergänglichen näher zu kommen.