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Spriestersbach, Bernd

Eine Sendung von

Evangelischer Pfarrer, Fulda

Wernher von Braun

Wernher von Braun

100 Jahre alt würde er heute. Wernher von Braun. Geboren am 23. März 1912 im ehemaligen Wirsitz, in Posen. Aufgewachsen auf einem ostpreußischen Gut, interessierte sich der junge Werner früh für die Naturwissenschaften. Zur Konfirmation schenkt die Mutter ihm ein Fernrohr. Die Leidenschaft für den Himmel ist geweckt. Raketeningenieur ist er geworden. Und Wegbereiter der Raumfahrt. Ab 1930 studierte von Braun an der Technischen Hochschule in Berlin. Nach seinem Abschluss arbeitete er mit am Raketenprogramm des Heereswaffenamtes. Nach dem Krieg trat Wernher von Braun in die Dienste der amerikanischen Weltraumforschung und entwickelte seine Ideen von der bemannten Weltraumfahrt. Am Apollo-Weltraumprogramm der Amerikaner war er maßgeblich beteiligt.

Apollo und Wernher von Braun. Das gehörte in den 60er Jahren beim Wettlauf zum Mond für uns als Kinder zusammen. Natürlich hielten wir zu den Amerikanern. Waren mächtig stolz, dass einer der Pioniere der Weltraumfahrt ein Deutscher ist. Wernher von Braun. Wir wussten nichts von seinen Verbandelungen mit dem nationalsozialistischen System, nichts von der V2- Rakete. Wir wussten nicht, warum und wie er nach Amerika gekommen war. Er war berühmt. Gehörte irgendwie doch zu Deutschland. Und wir waren stolz auf ihn. Als Erwachsener und in Kenntnis der Geschichte sieht man Wernher von Braun vielleicht anders. Da ist der große Geist der Raumfahrt. Und da ist der Konstrukteur von todbringenden Raketen. Bis 1976 hat von Braun in seiner Wahlheimat Amerika gewirkt. Sein großer Traum: Die bemannte Mars-Mission. 1977 starb er. Sein Grab ist schlicht gehalten. Auf der Grabplatte steht sein Name, Geburts- und Todesjahr. Und die Bibelangabe Psalm 19,1. Schlägt man die Bibelstelle auf, liest man: „Die Himmel erzählen die Herrlichkeit Gottes, und die Ausdehnung verkündet seiner Hände Werk.“ (Elberfelder Übersetzung)

Der Himmel und seine Weite. Das passt zu Wernher von Braun. Liest man den Psalm weiter, findet man die Worte: „Verirrungen, wer sieht sie ein? Von verborgenen Sünden reinige mich!“ (Vers 12). Der Psalm endet mit den Worten: „Gott, mein Fels und mein Erlöser“ (Vers 14b). Ein Lobpreis auf Gottes Güte ist das. Ein Vertrauen auf seine Vergebung. Und ein Bekenntnis auf die Verlässlichkeit Gottes. Worte sind das, die ich ruhig jeden Tag beten sollte. Und die am Ende meines Lebens ihren guten Sinn haben.