hr2 MORGENFEIER
hr2
Jung, Dr. Dr. h.c. Volker

Eine Sendung von

Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Darmstadt

Gottes besondere Geschichte

Lukas lehnt sich auf seinem Stuhl zurück. Er sitzt auf der Dachterrasse seines Hauses und blickt über die Stadt. Oder womöglich über die ganze Welt? Jedenfalls hängt er tiefgründigen Gedanken nach. Ein paar Schritte weiter sitzt Philippus und wartet. Er ist sein Sekretär und gewohnt zu warten, bis Lukas aus seinen Gedanken erwacht und anfängt zu diktieren. Die beiden leben etwa achtzig Jahre nach Christi Geburt. Und genau darüber denken beide gerade nach – über die Geburt von Jesus Christus. Denn sie sind verabredet aufzuschreiben, was sich Christen seit zwei Generationen nur mündlich erzählen. Nun soll es endlich auf Pergament gebracht werden, damit alle die Geschichte nachlesen können, die fast 2000 Jahre später als „Die Weihnachtsgeschichte“ bekannt sein wird.

Lukas lässt seine Gedanken um Bethlehem kreisen, wo Jesus Christus geboren wurde - Friedefürst, Heiland der kleinen Leute, den die Hirten dort in einem Stall vorfinden. Was für ein Kontrast zu den prachtvollen Bauten in Rom, denkt Lukas. Dort regierte damals zur gleichen Zeit der Kaiser Augustus und zwang weite Teile der Welt in sein römisches Reich. Darin konnte jeder in Frieden leben, wenn er nicht aufmuckte. Lukas denkt, wie verschieden diese beiden Mächtigen sind. Hier der Kaiser, ein Mensch, der ein Gott sein möchte. Und da Jesus, der Gottessohn, der ein Mensch wird. Weit auseinander liegen ihre Vorstellungen davon, was Frieden meint und was ein behütetes Leben ist. Für Lukas steht fest: Sein Friedefürst ist Jesus Christus. Wenn jemand die Welt retten kann, dann er.

Lebte Lukas heute, so würde er jetzt an die Menschen im kriegsgeschüttelten Syrien denken, gar nicht weit weg von ihm. Oder an die, die heute in Bethlehem oder in Nazareth leben. Er würde überlegen, wer es schaffen könnte, Frieden zu den Konfliktparteien zu bringen. Sicher wäre er in Gedanken auch bei den vielen Familien, die an den Weihnachtstagen beieinander sitzen. Viele von ihnen haben Sehnsucht nach Geborgenheit und Liebe, und sind in der Realität doch oft für sich alleine. Wer könnte wohl das Schweigen zwischen ihnen brechen? Vielleicht würde Lukas auch über den kriselnden Euro nachdenken und die Frage, wer ihn wohl retten könnte. Wer rettet die Welt? Lukas richtet sich auf und wendet er sich seinem Sekretär zu:

Lukas: Komm, Philippus! Wir fangen an mit der Geschichte von der Geburt Jesu. Schreib bitte auf.

Philippus setzt sich zurecht, taucht die Feder in das kleine Tintenfass, streicht sie am Rand sorgsam ab und führt sie zum Pergament. Sorgfältig wird er Wort für Wort aufschreiben, seine kunstvollsten Buchstaben sind für diese schöne Geschichte gerade gut genug. Dann beginnt Lukas zu diktieren.

Lukas: Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde. Und diese Schätzung war die allererste und geschah zurzeit, da Quirinius Statthalter in Syrien war. Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeder in seine Stadt.

Philippus hört aufmerksam zu, aber er schreibt nur zögerlich. Man merkt ihm an, dass er innerlich protestiert. Als Lukas eine Pause macht, ergreift er das Wort:

Philippus: Lukas, wir wollen doch etwas über die Geburt von Jesus schreiben. Warum beginnst du da mit Augustus? Was hat der römische Kaiser damit zu tun? Der sitzt weit weg in Rom. Der herrscht über uns – bis heute. Er lässt uns von seinen Steuereintreibern aussaugen. Er schafft unsere jungen Männer fort, damit sie woanders für ihn als Soldaten kämpfen. Ja, er lässt sich sogar selbst als Herrscher und Heiland verehren! Was hat der mit unserem Christus zu schaffen?

Lukas: Ja, der Kaiser. Manche beten ihn an wie einen Gott. Er soll der Retter sein. Wenn ein Krieg kommt, soll er den Gegner besiegen. Wenn Inflation droht, soll er das Geld retten. Wenn Stürme die Ernte vernichten, soll er die Menschen ernähren. Groß sind die Erwartungen an ihn und alle, die an der Spitze des Staates stehen. Viel zu groß.

Philippus: Aber warum bringst du ihn dann in Verbindung mit Jesus?

Lukas: Weil Augustus damals der Kaiser war. Er gehört zu der Welt, in der wir leben. Und in der wir unseren Glauben bezeugen. In gewisser Weise gehören wir zu ihm und er zu uns. Und genau in diese Welt wurde Jesus geboren. Der Kaiser prägte auch sein Leben mit. Und umgekehrt. Genau darum geht es Jesus. Er hat sein Leben ganz eng mit der Welt verflochten. Hör nur, wie es weitergeht.

Philippus versteht den auffordernden Blick von Lukas und konzentriert sich wieder auf das Pergament.

Lukas: Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, weil er aus dem Hause und Geschlechte Davids war, damit er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe; die war schwanger. Und als sie dort waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte. Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.

Lukas wartet, während sein Sekretär Philippus die Tintenfeder über das Pergament kratzen lässt. Doch man merkt, dass es ihn drängt, ihr Gespräch wieder aufzunehmen. Als Philippus fertig ist, legt er los:

Lukas: Merkst du, wie direkt der Kaiser ins Leben eingreift? Im fernen Rom machen sie Steuerpläne, sie denken sich eine Volkszählung aus. Und überall im Reich müssen die Menschen darauf reagieren. Selbst die Schwangeren müssen los, raus auf die staubige Straße. Das kleine Kind ist schon in Gefahr, noch bevor es geboren ist. Und am Ziel haben sie nicht einmal eine Unterkunft für die Familie.

Philippus: Wie für so viele andere auch. Zum Beispiel die Sträflinge, die die Römer zum Straßenbau durch die Gegend treiben. Und die Flüchtlinge, die sich bettelnd durch das Land schleichen. Kriegsflüchtlinge gibt es überall, wo Soldaten zu den Waffen greifen.

Lukas: Hätten Maria und Joseph genügend Geld gehabt, wäre ihre Reise nach Bethlehem anders verlaufen. Aber das hatten sie nicht. Sie waren einfache Leute, wie so viele, wie die meisten Menschen. Und genau das ist ja auch das Besondere an Jesus. Man fühlt sich ihm nahe.

Philippus: Warum wurde Jesus eigentlich in Bethlehem geboren? Ich meine, es ist eine kleine Stadt, nicht gerade der Nabel der Welt. Warum nicht in Jerusalem? Das war immerhin die Residenzstadt des römischen Stadthalters.

Lukas: Genau deshalb. Um zu zeigen: Augustus ist der Kaiser im großen Rom. Und Jesus ist der Heiland im kleinen Bethlehem, der Heiland der kleinen Leute. Und genau diese kleinen Leute sind es ja auch, die zuerst auf ihn aufmerksam werden. Das zeigt die Geschichte. Bitte schreib weiter.

Wieder macht sich Philippus bereit aufzuschreiben, was Lukas diktiert.

Lukas: Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde. Und der Engel des Herrn trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr. Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. Und das habt zum Zeichen: ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen.

Lukas schweigt jetzt, sein Gesicht leuchtet wie der Stern am Himmel von Bethlehem. In Gedanken ist er jetzt dort auf dem Feld bei den Hirten, mit denen er eigentlich nichts zu schaffen hat. Lukas lebt in der Stadt, er ist ein gebildeter Mann. Die Hirten nicht. Und doch steht er in seinen Gedanken jetzt mit ihnen zusammen am Feuer. So wie am Sonntag im Gottesdienst, wenn er mit den einfachen Leuten seiner Christengemeinde zusammen kommt. In einem Raum sitzen da reiche Händler, arme Tagelöhner, Hafenarbeiter und Hirten. Mit ihnen schaut er jetzt nach oben in den Himmel, wo sich die Engel tummeln und wo diese wunderbaren Worte erklingen: „Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr.“

Lukas lässt die Worte der Engel in sich noch nachklingen. Inzwischen hat Philippus den Text aufgeschrieben. Die beiden kennen sich schon lange, sind eigentlich Freunde, jedenfalls Brüder im Glauben. Philippus kann im Gesicht seines Freundes lesen, dass er jetzt nicht gestört werden sollte. So wartet er, obwohl es ihn drängt, etwas zu fragen. Philippus ergreift erst das Wort, als er merkt, dass Lukas von seinen Gedankenflug zurückgekehrt ist:

Philippus: Lukas, wenn in Rom ein neuer Kaiser gekrönt wird, dann weiß man, was die Stunde geschlagen hat. Dann beginnt eine neue Zeit. Und meistens bringt sie nichts Gutes. Aber was bedeutet es, dass Jesus geboren ist? Als Christen wissen wir: Mit Christus beginnt eine neue Zeitrechnung. Aber ehrlich gesagt, ich weiß nicht so genau, was daran wirklich neu ist. Das Leben geht weiter wie immer.

Lukas hört zu. Innerlich protestiert er: Nein, es ist nicht mehr so, wie es vorher war, denn jetzt ist Jesus Christus in der Welt. Aber er sieht ein, dass man das nicht so direkt sehen kann. Das muss man glauben. Denn zu sehen ist, dass andere die Welt bestimmen. Lukas beschließt, die Frage seines Sekretärs mit einem weiteren Abschnitt der Geschichte zu beantworten. Er bittet Philippus weiter aufzuschreiben.

Lukas: Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.

Lukas hört auf zu diktieren. Es drängt ihn, darüber mit Philippus zu sprechen.

Lukas: So weit erst mal, Philippus. Verstehst du, was ich meine? Gott ist Gott in der Höhe. Aber sein Friede ist auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens. Der Friede ist da, für die, die bereit sind ihn zu sehen. Ich spüre ihn: zwischen uns, in der Gemeinde. Auch hier und da woanders. Denk an die vielen Menschen, mit denen du dein Leben teilst, die du liebst und um die du dich sorgst.

Philippus: Reicht das? Denn ihre Familien lieben, das tun viele andere auch, Juden, Griechen, Römer. Das können die auch ohne unseren Heiland. Woran erkenne ich die Spuren von Jesus? Es heißt ja nicht, dass Christus demnächst kommt. Nein, es heißt, dass er schon da ist. Das müsste man doch deutlich merken!

Lukas überlegt, wie er den Unterschied beschreiben könnte. Die Kraft von Jesus Christus ist eben nicht mit der Gewalt eines Kaisers zu vergleichen. Soll er den Heiland eher wie eine unsichtbare Kraft beschreiben, die am Leben erhält? Oder wie eine unversiegbare Quelle, aus der man jederzeit Hoffnung schöpfen kann? Dann sagt er:

Lukas: Philippus, du kommst mir vor wie ein zweifelnder Hirte. Du siehst die Engel und du hörst von ihnen etwas ganz Großes. Natürlich macht dich das neugierig: Du willst wissen, was davon zu halten ist. Ich antworte dir mit dem nächsten Abschnitt der Geschichte. Bitte schreib weiter.

Philippus seufzt. Aber er ist der Sekretär. Also greift er wieder zur Feder.

Lukas: Und als die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: Lasst uns nun gehen nach Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat. Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegen. Als sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, das zu ihnen von diesem Kinde gesagt war. Und alle, vor die es kam, wunderten sich über das, was ihnen die Hirten gesagt hatten.

Während Philippus eifrig schreibt, wundert sich Lukas selber über die Hirten. Sie waren nach dieser großartigen Ankündigung der Engel offenbar zufrieden mit dem, was sie dann vorfanden: Ein neugeborenes Kind in einem Stall. Für sie dürfte das eigentlich nichts Ungewöhnliches gewesen sein, kamen ihre eigenen Kinder doch sicher auch schon früh mit Tieren und Ställen in Kontakt. Aber offenbar war dieses Kind in diesem Stall für sie doch etwas ganz besonders. Laut sagte er zu Philippus:

Lukas: Siehst du, die Hirten verstehen. Sie sehen den Stall und wissen: Das ist unser Ort. Was hier geschieht, das geschieht für uns. Sie sehen das kleine Kind und spüren: Dieses Kind kommt für uns. In ihm liegt eine neue, nie dagewesene Kraft. Dieses Kind, das von den Engeln begleitet wird, verändert die Welt. Das reicht ihnen, um begeistert zu sein. Sie spüren es: Christus ist jetzt da, in unseren Herzen. Mit ihm nistet sich eine unzerstörbare Hoffnung in die Welt ein.

Lukas lenkt ihre Gedanken wieder auf den Fortgang der Geschichte und bittet Philippus das folgende aufzuschreiben.

Lukas: Und die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie denn zu ihnen gesagt war. Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen. Und als acht Tage um waren und man das Kind beschneiden musste, gab man ihm den Namen Jesus.

Philippus schreibt, wie es seine Aufgabe ist. Aber er ist nicht zufrieden, das sieht man ihm deutlich an.

Philippus: Ich finde: das reicht nicht. An dieser Stelle ist die Geschichte zu kurz, einfach nicht nachvollziehbar. Was dort im Stall mit Maria und den Hirten wirklich passiert, das bleibt im Dunkeln - geheimnisvoll. Ich finde, das unsere Geschichte das besser erklären sollte: Was genau ist die große Kraft oder sogar Macht, die Jesus ihnen bringt?

Lukas: Philippus! Unser Heiland tritt nicht auf wie ein mächtiger Kaiser. Und genau damit stellt er die Mächtigen der Welt in Frage. Er hat kein politisches Programm. Aber er gibt uns eine Hoffnung, dass das Leben auch ganz anders sein könnte. Und glaub mir: Schon das verändert die Welt ganz gewaltig. Unser Glaube ist für die Mächtigen wie ein großes Fragezeichen, das an ihnen klebt. Ständig stellt es die Frage: Sollte die Welt nicht anders sein?

Philippus: Und du meinst wirklich, dass sich die Mächtigen davon beeindrucken lassen?

Lukas: O ja! Denk daran, was sich die Leute über Herodes erzählen. Wie nervös er damals als König in Israel reagiert hat. Zu ihm kamen die Weisen aus dem Morgenland und erzählten ihm von der Geburt eines Königs in Bethlehem. Aber Herodes lacht sie nicht etwa aus. Nach dem Motto: In dem kleinen Ort soll ein König geboren werden?! Das kann ja nur ein Witz sein! Nein, er schickt seine Soldaten los und lässt dort vorsorglich die Neugeborenen töten. Schrecklich! Aber du siehst, wie nervös die Mächtigen reagieren, wenn sie sich in Frage gestellt fühlen. Und genau das tut Jesus. Dabei will er sie gar nicht verdrängen. Er will ihre Macht gar nicht haben. Aber indem er da ist, verändert er die Welt. Und das macht vor den Mächtigen nicht Halt.

Philippus: Du meinst: Jesus bringt uns nicht nur die Hoffnung auf eine andere Welt, sondern er lässt uns auch diese Welt mit anderen Augen sehen. Wenn du mich fragst: Ein guter Anfang. Mehr aber auch nicht. Entscheidend ist, was dann weiter geschieht. Wird es mehr werden, was wir vom Heiland und seinem Friedensreich in der Welt erleben? Oder bleibt alles nur eine Hoffnung auf irgendwann?

Lukas: Ich weiß nicht, was geschehen wird. Ich weiß auch nicht, wann. Aber ich hoffe, dass der Frieden, den Jesus Christus meint, bald kommt.

Philippus: Darauf warten wir immerhin schon seit fast drei Generationen!

Lukas: Ja, die Zeit wird lang,. Aber das ist auch ein Geschenk. Es ist unsere Zeit, in der wir unseren Glauben und unsere Hoffnung leben können. Genau dafür bete und arbeite ich.

Philippus: Was können Christen dabei denn tun?

Lukas: Wir können Gottes Gegenwart unter uns spüren. Die Leute um uns herum können wir spüren lassen, wie anders und wie gut es sich lebt, wenn man sich von Gott geliebt weiß. Daraus können wir auch den Mut schöpfen, unbequeme Fragen stellen, gerade den Mächtigen. Wir können ihnen unsere Hoffnung entgegenhalten. Wie hat es Jesus gesagt? „Selig sind die da Leid tragen, denn sie sollen getröstet werden. Selig sind die Friedfertigen, denn sie werden Gottes Kinder heißen. Selig sind die Sanftmütigen, denn sie werden das Erdreich besitzen.“

Lukas sitzt auf der Dachterrasse seines Haus und blickt über die Stadt. Lange hat er über Jesus nachgedacht. Mit Hilfe von Philippus hat er alles zu Papier gebracht, sein Evangelium. Es ist die Geschichte von Gottes Sohn Jesus Christus, der als Mensch auf die Welt kam. Er lebte,  starb und stand auf von den Toten. Damit schreibt er Gottes Hoffnungsgeschichte hinein in diese Welt. Und er schreibt sie weiter – mitten in der Geschichte, die Menschen schreiben.

Wenn Lukas heute leben würde, dann wären seine Gedanken bei allen, die hoffen gerettet zu werden. Vor Krieg und Not, vor Angst und Einsamkeit. Sicher würde Lukas versuchen, ihnen die Augen zu öffnen für Gottes besondere Geschichte – mitten in der Welt. Für die Spuren, die Jesus Christus in der Welt gelegt hat. Damit die Hoffnung nie stirbt. Damit der Mut zum Frieden und zur Liebe siegt.