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Clausing, Mareike

Eine Sendung von

Evangelische Pfarrerin, Christus-Gemeinde Dietzenbach

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So mutig sein wie Konfirmanden

Gerade beginnt für viele Jugendliche wieder die Konfirmandenzeit. Einmal in der Woche treffen sie sich in ihrer Kirchengemeinde – lernen das Gemeindeleben kennen und beschäftigen sich mit dem christlichen Glauben.

Konfirmandin oder Konfirmand zu sein ist mutig

Ich finde das richtig mutig. Denn Konfirmandin und Konfirmand sein, das bedeutet nicht nur Unterricht bis zu dem besonderen Gottesdienst, der Konfirmation. Es heißt auch: Ich gehe in eine neue Gruppe außerhalb meiner Schule und Klassengemeinschaft. Ich bin herausgefordert, mich mit anderen über Glaubensfragen, Zweifel, Vertrauen auszutauschen. Also über große Lebensthemen, mit Menschen, die ich noch nicht kenne. Das mit 13, 14 Jahren, in einer Zeit, in der Zugehörigkeit so wichtig ist. Das finde ich wirklich bemerkenswert.

Viele enscheiden sich dafür aus Interesse an den großen Themen des Lebens

Viele entscheiden sich ganz bewusst dafür. Nicht wegen der Geschenke oder Geld, das lockt heute kaum noch. Sondern aus Interesse, trotz weiterer Verpflichtungen und Hobbies wie Sport und Schul-AGs. Ich glaube: Weil Jugendliche sich für Themen interessieren, die man sonst nicht unbedingt in der Schule bespricht. Themen wie: Wer bin ich eigentlich? Was trägt mich im Leben – und was passiert nach dem Tod? Was glauben andere? Und was glaube ich selbst?

Was glaube ich, was glauben andere?

Viele Jugendliche gehen in ihrer Klasse als eine oder einer von wenigen zum Konfi-Unterricht. Und zeigen damit öffentlich: Ich bekenne mich. Ich finde diesen religiösen Zugang spannend, ich probiere das aus. Das erfordert Mut und Lust, sich, andere und die Welt besser kennen zu lernen.

Ich freue mich besonders auf den Beginn, weil es für mich der erste eigene Konfi-Jahrgang sein wird, den ich mit einem motivierten Team begleite. Und weil ich weiß, was für besondere Momente in so einem Konfi-Jahr stecken können: stille, wilde, tiefgehende, überraschende, aber immer bereichernde. Weil da Jugendliche mitdenken, fragen und gestalten. Was ich ihnen wünsche: Bleibt neugierig und mutig! Es lohnt sich! Und lasst uns Erwachsene daran teilhaben.