Segenradar
Die Regenradar-App ist aus meinem Alltag nicht mehr wegzudenken. Schon morgens vorm Anziehen, checke ich, ob es regnen wird. Die App zeigt mir nicht nur zuverlässig, ob es regnen wird, sondern auch wann und wie lange. Über eine Landkarte huschen animierte, digitale Wolken in hellblau und dunkelblau oder manchmal auch lilafarbene Regenbänder. Dann schaue ich: Zieht es an Gießen vorbei? Oder muss ich heute den Regenmantel anziehen, bevor ich aus dem Haus gehe? Manchmal zeigt die App auch gar keine Wolken. Dann steht dem Spaziergang nichts im Wege.
Eine App für alle Fälle?
Wenn es das doch auch für die alltäglichen Sorgen gäbe. Eine App, die mir anzeigt: Achtung: Da zieht Ärger auf: Demnächst geht die Spülmaschine kaputt oder gegen 16.30 Uhr erwartet dich ein Streit am Arbeitsplatz. So eine Unwettervorwarnung für die Stürme des Lebens – das würde ich mir manchmal wünschen. Dann könnte ich mich innerlich rüsten und vielleicht manchem Donnerwetter aus dem Weg gehen. Oder würde es leichter wegstecken, weil ich weiß, dass bald auch wieder die Sonne scheint.
Gott sieht mein Leben im Ganzen
Manchmal stelle ich mir vor, dass Gott mein Leben so anschaut: Wie eine Wetterkarte von oben. Ich stell mir vor, dass Gott sieht, ob es in meinem Alltag stürmt, regnet oder schneit. Und irgendwie hilft mir diese Vorstellung. Dass Einer meine Großwetterlage aus der Distanz betrachtet. Gott sieht das große Ganze. Meine Alltagssorgen sind dann wie ein Regenband, das vorüberzieht. Dahinter blitzt schon der blaue Himmel durch. Das verändert etwas in mir: Ich bekomme neuen Mut – jeder Sturm wird einmal vorüberziehen. Und ich kann mich rüsten – mit einem Stoßgebet zum Himmel: „Gott, geh mit mir durch das Donnerwetter!“
Das hilft, dem Sorgenschauer gelassener zu begegnen
Mir hilft die Vorstellung: Gott hat sowas wie ein Radar für mein Leben. Und er sieht eben beides: Regen und Segen. Sieht wie es zusammen wirkt. Morgens schaut er drauf und checkt die Lage für mich: „Am Vormittag wäre es gut sich wetterfest zu kleiden. Aber es kommen auch Stunden, die wie ein Spaziergang in der Sonne sind.“ Allein diese Vorstellung hilft mir schon, den nächsten Sorgenschauer gelassener anzugehen. Und Regen und Segen so anzunehmen, wie sie heute kommen.