hr1 ZUSPRUCH
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Hartmann, Christoph

Ein Sendung von

Lehrer und Referent für katholische Schulpastoral

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Maria Dolores – ein Frau mit Sorgen

Von guten und schlechten Tagen kann sicherlich jeder von uns ein Lied singen. Dabei werden besondere Ereignisse im Leben gerne auch als Meilensteine bezeichnet. Es sind herausragende Momente. Ganz unabhängig davon, ob sie nun leicht oder schwer waren.

In meiner Glaubensgemeinschaft, der katholischen Kirche, schauen wir heute auf Maria - eine Frau, die vor über 2000 Jahren ein weltveränderndes Ja-Wort gesprochen hat. Voller Gottvertrauen willigt sie ein, den Gottessohn Jesus zur Welt bringt. Das heutige Marienfest betrachtet die sieben Schmerzen Mariens. Die Einladung steht, sich mit Maria dem Leben zu stellen und zu vertrauen, dass auch die schweren Meilensteine im Leben durchaus einen Sinn haben können.

Meilensteine, die auch Marias Leben prägen

Zwei von ihnen möchte ich aufgreifen:

Der erste Meilenstein ist die Flucht nach Ägypten. Jesus wird in Bethlehem geboren und König Herodes will alle Erstgeborenen umbringen. Er hat Angst, dass ihm jemand sein Königtum streitig macht. Und so fliehen Maria, Josef und Jesus nach Ägypten.

Flucht und Angst sind auch in diesen Tagen für viele Menschen eine harte Realität. Ich kann es nur erahnen, was für Strapazen, Sorgen und Nöte dazugehören. Auch die kleine Familie aus Nazareth muss das erleben. Aber sie vertrauen auf Gott, der sie bereist bis nach Ägypten geführt hat.

Der zweite Meilenstein dreht sich darum, dass Maria und Josef den 12-jährigen Jesus verlieren. Auf einer Wallfahrt nach Jerusalem verbringt er die Zeit lieber im Tempel, als mit seinen Eltern nach Hause zu gehen. Auch in unserer Zeit hören wir immer wieder in den Nachrichten, dass z. B. ein kleines Kind vermisst wird. Wie schrecklich muss es sein, wenn plötzlich das eigene Kind nicht mehr da ist? Welche Gedanken da einem wohl in den Kopf kommen ... Bei Jesus geht es schließlich glimpflich aus. Als sie ihn nach drei Tagen wieder gefunden haben, kehren sie zurück nach Nazareth.

Flucht und die Angst vor dem Verlust des eigenen Kindes sind Erfahrungen, die einem alles abverlangen. Es sind schwere Meilensteine, die das Leben vieler Menschen prägen. Gerade weil Maria all das am eigenen Leib erfahren hat, ist sie für viele Menschen zur Begleiterin und Fürsprecherin geworden. Menschen erfahren den Beistand der Mutter Gottes. Sie vertrauen darauf, dass unter ihrem Schutz die Stürme der Zeit vorübergehen.