Ich sing dir mein Lied

Mit dem Singen ist das ja so eine Sache. Manche lieben es und manche meinen, sie können gar nicht singen. Einige von Ihnen mussten vielleicht auch schon einmal vorsingen. Ich musste das im Musikunterricht und wir wurden dafür bewertet. Das kann einem schon die Freude am Singen nehmen. Da ist Singen mit Angst und Scham verbunden.

Aus Freude einfach lossingen

Wann haben Sie das letzte Mal gesungen? Im Auto vielleicht eine Melodie mitgesummt? Oder auf einem Konzert? Oder ganz für sich allein? Oder ein Gesang bei einem Fußballspiel nach dem Tor für die eigene Mannschaft? Das ist Freude, die man nicht für sich behalten kann. Da muss man sich gar nicht konzentrieren. Da gibt es dann wirklich kein richtig und falsch. Da singt man ganz von selbst.

Ich fange oft an zu singen, wenn ich für etwas dankbar bin, wenn etwas gerade noch einmal gut gegangen ist, wenn kleine Wunder geschehen.

Lieder im „öffentlichen Raum“ spielen eine wichtige Rolle

Aber Singen hat nicht nur mit dem persönlichen Bereich zu tun. Jede Befreiungsbewegung hat ihr Lied. „We shall overcome“ spielt eine wichtige Rolle in der Bürgerrechtsbewegung der USA. Das Lied steht für den Kampf gegen Rassismus und drückt Hoffnung und Solidarität aus. In dem Film „Wie im Himmel“ singt Gabriella ihr Lied und ihr gelingt die Befreiung aus gewalttätigen Familienstrukturen. Barack Obama singt „Amazing Grace“ bei der Trauerrede für die Opfer des rassistischen Attentats in Charleston. Mit dem Lied macht er Mut. Und 6000 Menschen stimmen mit einem Mal in den Gesang ein.