Frauen an die Macht!
Anmoderation: Heute ist Weltfrauentag. Da geht es um Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen, in allen gesellschaftlichen Bereichen. Nach wie vor ist es um die Gleichberechtigung nicht wirklich gut bestellt. Hören Sie dazu den hr1 Zuspruch von Pia Arnold-Rammé von der katholischen Kirche.
Markus, Lars, Friedrich – aktuell sind es fast nur Männer, die in der deutschen Politik das Sagen haben. Und die Anzahl der Frauen im neu gewählten Bundestag ist sogar noch niedriger als zuvor: 32,4 statt bisher 34,8%. Und das, obwohl über die Hälfte der Wahlberechtigten Frauen sind. Heute ist Weltfrauentag – dieser Tag ist wichtiger denn je. Statt Fortschritten bei der Gleichberechtigung scheint es eher wieder rückwärts zu gehen.
Wie sieht es in der Kirche aus?
Nun muss ich zugeben: In meiner eigenen Institution, der katholischen Kirche, sieht es noch viel schlimmer aus mit den Frauenrechten. Die Versammlung der Deutschen Bischofskonferenz ist ein reiner Männerclub. Und Frauen haben gar keine Chance, da mitzumachen. Aber sogar hier gibt es Versuche zur Veränderung, z.B. durch Maria 2.0 und den Synodalen Weg. Viele Frauen weltweit setzen sich für die Gleichberechtigung von Mann und Frau ein, auch in der katholischen Kirche.
Frauen bringen Veränderung
Wahrscheinlich würde ja in der Kirche und der Politik manches anders laufen, wenn Frauen das Sagen hätten oder zumindest stärker beteiligt wären. Frauen sind natürlich nicht die besseren Menschen. Aber Frauen bringen Aspekte, Ideen und Möglichkeiten ein, die in einem reinen Männergremium fehlen.
Starke Frauen in der Bibel
Auch in der Bibel gibt es viele Beispiele dafür, wie Frauen die Machtverhältnisse verändern können. Ein besonders beindruckendes ist Esther, eine Frau im Alten Testament. Sie setzt ihre Schönheit und Klugheit ein, um den König von Persien umzustimmen und die Verfolgung ihres Volkes abzuwenden. Oder Judith, der das gleiche gelingt, aber auf recht gewaltsame Weise. Beide Geschichten kann man in der Bibel nachlesen, im Buch Judith oder im Buch Esther. Aber auch Ruth, Mirijam, Maria von Magdala und viele weitere Frauengestalten der Bibel zeigen, was Frauen alles stemmen und verändern können.
Der Weltfrauentag heute kann auch daran erinnern, was Frauen in allen Kulturen und Religionen weltweit leisten und einbringen können – wenn man sie nur lässt!