Parastronaut auf dem Weg ins All
Dem Briten John McFall fehlt seit einem Motorradunfall mit 19 Jahren das rechte Bein. Er ließ sich davon nicht beirren, studierte Medizin, wurde Arzt und war sportlich auf höchstem Niveau unterwegs. Der 42-Jährige gewann bei den Paralympischen Spielen für Sportler mit Körperbehinderung in Peking die Bronzemedaille im 100-Meter-Lauf. Nun setzt er noch einen drauf: Er ist der erste Parastronaut der Welt.
Eine Astronautenlaufbahn für Menschen mit Einschränkungen
Nach mehr als zehn Jahren Pause hatten sich Interessierte im vergangenen Jahr bei der ESA, der europäischen Raumfahrtagentur, wieder für eine Astronautenlaufbahn bewerben können. Zum ersten Mal richtete sich das Angebot auch an Menschen mit Einschränkungen. McFall war der einzige Kandidat, der es von 257 beeinträchtigten Menschen im Bewerbungsverfahren geschafft hat. Nie habe er damit gerechnet, jemals Astronaut werden zu können, sagte er überwältigt. Dazu passt gut ein biblischer Satz, den ich gerne als Motivationsschub nutze: „Mit meinem Gott kann ich über Mauern springen“ (Psalm 18,30b). Heißt für mich: Der Glaube hilft, auch große Hindernisse zu überwinden.
Die Raumfahrt überwindet Mauern
Wie auf Erden, so im Himmel. Nun überwindet auch die Raumfahrt Mauern. John McFall wird während der Astronautenausbildung an einer Studie teilnehmen. Denn künftig sollen Menschen mit körperlichen Einschränkungen auch im Weltraum arbeiten können. Er möchte herausfinden, was Menschen wie er in den Weltraumstationen oder auf dem Weg dorthin brauchen.
Die richtigen Lösungen finden
John McFall bringt die nötige Geduld mit. Er sagt: „Wenn man bedenkt, was die Menschheit alles erreicht hat, um überhaupt in den Weltraum zu gelangen, da glaube ich nicht, dass es ein unüberwindbares Problem ist, dass Menschen mit einer körperlichen Behinderung ins All fliegen. Es geht nur darum, die richtigen Lösungen zu finden, und das wird ein wenig Zeit brauchen.“