
Das Konklave startet
Moderator/in: In der nächsten Woche sind jede Menge Kameras auf einen berühmten Schornstein gerichtet. Einen Schornstein am Vatikan. Wenn ein neuer Papst gewählt wird, dann steigt da nämlich weißer Rauch auf. Alex Becker von der katholischen Kirche: Wird das für dich eine spannende Woche? Ist es für dich wichtig, wer da gewählt wird?
Na klar. Die Newsticker sind aktiviert. Ich will den Moment auf keinen Fall verpassen, wenn der neu gewählte Papst auf den Balkon am Vatikan tritt. Dann verrät er nämlich auch, welchen Namen er von nun an tragen wird. Und den ersten Segen will ich auf keinen Fall verpassen. Also ja, ich gehöre zu denen, die den Schornstein in Rom in den nächsten Tagen ständig beobachten.
Und um das nochmal klar zu haben: Wenn bei einer Wahl niemand die nötigen Stimmen bekommt, ist der Rauch schwarz. Bei weißem Rauch ist die Zweidrittelmehrheit erreicht - und wir haben einen neuen Papst.
Genau. Verbrannt werden übrigens die Stimmzettel. Für die Farbe werden noch ein paar Chemikalien beigemischt.
Das ist schon alles sehr geheimnisvoll, oder?
Wir wissen ziemlich genau, wie ein Konklave, so nennt man die Papstwahl, abläuft. Aber ja: Die Kardinäle, die den Papst wählen, werden tatsächlich total abgeschottet. Damit es keine Beeinflussung von außen gibt. Es gibt auch keine Kandidatenliste. Die Kardinäle sollen sich wirklich nur darauf konzentrieren, wer am besten geeignet ist, ein „guter Hirte“ für die Kirche zu sein. Dafür beten sie viel, hören auf ihr Herz und ihr Gewissen - und letztlich finden sie einen Kompromiss.
Was wünschst du dir denn für einen neuen Papst?
Ich wünsche mir einen Papst, der eine tolle Ausstrahlung hat. Der ausstrahlt: Der Glaube ist etwas Großartiges. Und ich wünsche mir einen Papst, der sich einsetzt in der Welt und seine Stimme erhebt gegen Armut und Ungerechtigkeiten, für den Frieden in der Welt und vor allem – so wie Papst Franziskus das getan hat – für die Natur, für die Schöpfung Gottes.