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Einzig der Name: Franziskus
picture alliance/dpa | Peter Kneffel

Einzig der Name: Franziskus

Lisa Maria Tumma
Ein Beitrag von Lisa Maria Tumma, Evangelische Pfarrerin, Rundfunkbeauftragte für den Hessischen Rundfunk
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Anmoderation: Heute Vormittag wird Papst Franziskus in Rom beigesetzt. Zur Trauerfeier auf dem Petersplatz werden Staatsgäste aus aller Welt erwartet, ebenso Vertreter verschiedener Religionen. Ein weltweites Großereignis – und doch wird die Beerdigung selbst im kleinen Kreis stattfinden.
Wie passend für diesen Papst, findet Pfarrerin Lisa Maria Tumma.

Einen einzigen Wunsch hat Papst Franzskus in seinem Testament festgehalten: Er möchte nicht im Petersdom bestattet werden, wie viele Päpste vor ihm, sondern in der Basilika Santa Maria Maggiore. Die war für ihn immer ein wichtiger Ort zum Beten und Innehalten. Dort wünscht er sich ein Erdgrab, heißt es in seinem Testament. Und zwar: „einfach, ohne besonderen Schmuck und mit einer einzigen Inschrift: Franciscus.“

Sein letzter Wunsch

Dieser letzte Wunsch rührt mich. Nicht nur der Ort und die schlichte Grabstätte – das passt beides gut zu diesem Papst, der bescheiden gelebt hat. Aber vor allem: die Inschrift. Ein einziges Wort: Franciscus. Sein Name. Daran sollen sich die Menschen erinnern. An das, wofür dieser Name steht: Der Papst hatte sich nach Franz von Assisi benannt. Er teilte dessen Werte: Bescheidenheit, Einsatz für die Armen, für die Natur und für den Frieden.
Wer Franziskus‘ Namen auf dem Grabstein liest, erinnert sich hoffentlich an diese Ideale - und an den Mann, der in unserer Zeit unermüdlich für sie eingetreten ist.

Was war und was bleibt

Der Name auf dem Grabstein erinnert aber nicht nur an das, was war, sondern auch an das, was bleibt.

Jesus hat einmal gesagt: „Freut euch, dass eure Namen im Himmel geschrieben sind!“ (Lk 10,20) Auch im Himmel ist Franziskus‘ Name also gut bekannt. Gott kennt ihn. Und mehr noch: Gott weiß, wofür dieser Name steht und wer dieser Mensch war. Nicht nur Papst. Auch Bruder, Freund, Mensch – wie du und ich: Jorge Mario Bergoglio. Das ist sein bürgerlicher Name. Auch der ist im Himmel aufgeschrieben. Denn Gott sieht mehr als das Amt. Mehr als das, was ein Mensch im Leben leistet. Gott geht es darum, wer man ist. Um die Person – die liebt, träumt, zweifelt auf ihrem Weg.

Hinter jedem Namen eine Geschichte

All das sieht Gott. Und bewahrt es - aufgeschrieben im Himmel. Die persönliche Geschichte hinter jedem Namen. Hinter Franziskus. Hinter Jorge Mario. Auch hinter deinem Namen.   

 

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