David und Goliath bei der Fußball-EM
Moderator/in: Es gibt einen Satz, den wir bei der Fußball-EM jetzt schon mehrfach gehört haben: „Dieses Spiel ist ja wie David gegen Goliath.“ Also: Da tritt ein totaler Außenseiter gegen einen Favoriten an – und besiegt ihn. Zum Beispiel: Die Schweiz wirft den amtierenden Europameister Italien raus.
Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche: Die Geschichte von David und Goliath wird ja in der Bibel berichtet. Erzähl uns doch noch mal, worum‘s da überhaupt geht.
Gern: Vor 3000 Jahren steht das Heer der Israeliten vor einem Kampf mit dem Volk der Philister. Da tritt Goliath, ein Philister, vor und sagt: „Hey, warum machen wir das Ganze nicht in einem Zweikampf aus? Ein Kämpfer von uns gegen einen Kämpfer von euch! Und das Volk des Verlierers unterwirft sich dem Volk des Gewinners.“
Wilde Geschichte. Vor allem, weil dieser Goliath ein echter Riese ist. Da meldet sich bei den Israeliten der kleine Hirte David und sagt: „Ich würde es wagen. Ich bin zwar überhaupt kein Krieger, aber mit Gottes Hilfe krieg ich das schon hin.“ Das ist der Kampf von David gegen Goliath.
Ja, jetzt erzähl schon: Wie geht’s dann weiter!
Spannend! Erst mal sagt Saul, der König von Israel: „O.k., David! Aber dann zieh wenigstens meine Profi-Rüstung an.“ Und jetzt kommt für mich der Clou der Geschichte, denn David erwidert: „Nö, so’n Panzerhemd, ein Helm und ein schweres Schild – das ist nicht mein Ding. Ich vertrau lieber auf meine eigenen Fähigkeiten.“
David tritt Goliath gegenüber, nimmt seine Hirten-Steinschleuder, trifft den Riesen mit einem Stein und haut ihn dadurch um. Er hat gewonnen.
Hinter diesen ziemlich martialischen Bildern steckt eine starke Botschaft: Manchmal gewinnt – auch im Fußball – der Außenseiter, weil er auf das setzt, was er richtig gut kann.