Herbstanfang, Erntezeit
Heute um 8.50 Uhr ist es soweit: Herbstanfang. Um diese Zeit steht die Sonne genau über dem Äquator und markiert somit den Zeitpunkt, an dem es auf der Südhalbkugel Frühling und bei uns Herbst wird. Ab heute sind die Tage kürzer als die Nächte.
Ich mag den Herbst mit seinen Früchten und Farben
Ich mag ja den Herbst: Ich liebe das besondere Licht, und ich freue mich auf die leckeren Sachen, die jetzt Saison haben: späte Zwetschgen, Äpfel, Nüsse, Kürbisse… und dann auch noch die Farben – ich mag den Herbst einfach!
Es kommt auf den richtigen Zeitpunkt an
Was mir am Herbst auch gefällt, ist das Ernten. In der Bibel steht ja der oft zitierte Satz „Alles hat seine Zeit“ – und beim Ernten spüre ich das besonders. Es kommt auf den richtigen Zeitpunkt an, die Früchte zu ernten. Nur dann sind sie lecker und gut haltbar. Und gerade bei den Äpfeln ist die Haltbarkeit ja wichtig, damit ich lange noch davon zehren kann.
Situationen, in denen es gut ist, zu ernten
Manchmal erlebe ich auch in meiner Arbeit solche Situationen, in denen es gut ist, zu ernten: Ein Projekt ist nach vielen Monaten Arbeit zum Abschluss gekommen. Eine Gruppe stellt nach vielen Jahren fest, dass keine neuen Mitglieder mehr kommen und die alten wegbleiben oder sterben. Jemand geht in den wohlverdienten Ruhestand. – Das alles sind Situationen, in denen es Zeit ist zu ernten.
Nicht alles lag in meiner Hand
Ich finde solch ein Innehalten und Ernten wesentlich für einen guten Abschluss. Ich schaue auf die Mühe, die sich jemand gegeben hat, damit etwas wächst. Genauso wichtig ist es aber auch, anzuerkennen: Nicht alles lag in meiner Hand! Das kalte Frühjahr hat die Obstblühten zum Teil erfrieren lassen, ein Gewitter im Sommer hat die Tomaten niedergestreckt… Das konnte ich nicht verhindern. Umso kostbarer sind dieses Jahr die Äpfel, die gut gewachsen sind!
Anerkennen, wo schwierige Umstände etwas verhindert haben
Und auch in meiner Arbeit möchte ich anerkennen, wo schwierige Umstände etwas verhindert haben. Das erzielte Ergebnis ist deshalb vielleicht umso kostbarer!
Die erreichten Dinge wie Früchte aufheben
Es ist von großer Bedeutung, das zu sehen und die erreichten Dinge wie Früchte aufzuheben, einzulagern und für spätere Zeiten nutzbar zu machen. Wenn ich das in allen Bereichen tue, kann ich auch mit traurigen Situationen besser umgehen. Ich kann dann besser aushalten, dass zum Beispiel eine Gruppe nicht mehr weiter besteht.
Herbsterfahrungen in meiner katholischen Kirche
In meiner katholischen Kirche werden wir aufgrund der Entwicklungen in nächster Zeit viele solche Herbsterfahrungen machen: Projekte wachsen nicht mehr weiter, Gemeinden sind nicht mehr frühlingshaft unterwegs.
Ganz bewusst ein Erntedankfest feiern
Ich bin überzeugt davon: Wenn wir das anerkennen und ganz bewusst ein Erntedankfest feiern, dann können wir gestärkt durch die vielen Früchte auf die kalte Jahreszeit zugehen. Und am 20. März um 4.06 Uhr beginnt dann wieder der Frühling.