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Marienmonat Mai
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Marienmonat Mai

Clemens Weißenberger
Ein Beitrag von Clemens Weißenberger, Katholischer Pastoralreferent, Frankfurt
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Ich erinnere mich noch gut daran: Als Kind und Jugendlicher ging es ab dem 1. Mai einmal die Woche ins Kloster. Denn ich war Messdiener bei den sogenannten Maiandachten. Ich gebe zu: Als Kind hab ich nicht immer verstanden, was da passiert und was es mit der Marienverehrung auf sich hat. Aber den Rahmen fand ich faszinierend: die sich wiederholenden Gebete, den festlichen Duft des Weihrauchs, die Prozession im Abendlicht bei Kerzenschein, raus aus der Kirche und zur Marienstatue im Garten des Klosters. Die Andachten in unserer Kirche wurden von Frauen aus der Gemeinde geleitet, im Kloster waren das dann entsprechend die Nonnen. Ich fand es spannend, dass es Gottesdienste waren, bei denen jemand anderes als ein Priester vorne stand.

Eine ganz besondere Schwangerschaft

Erst später habe ich verstanden, welche Rolle Maria im Glauben hat. Und sie ist mir so auch meinem Glauben im Lauf der Zeit wichtiger geworden. Sie wird eine junge Frau gewesen sein, der Tradition nach so 14 bis 16 Jahre, als sie mit Jesus schwanger wurde. Die Bibel erzählt: Es sei eine Schwangerschaft ohne männliches Zutun gewesen, das bedeutete vor allem: Es war eine ganz besondere Schwangerschaft, ein göttliches Kind sollte durch sie zur Welt kommen. Dazu hat Maria von Beginn an aus vollem Herzen Ja gesagt, weil sie ihr Kind und das Göttliche in ihm annahm.

JA...zu diesem Jesus

Für mich in meinem Glauben ist Maria vor allem eine junge Frau, die Ja sagt, weil sie weiß, dass dieses Kind ein ganz besonderes Kind werden wird, ein wahres Gottesgeschenk. Sie sieht Jesus heranwachsen und bekommt mit, dass er als der erwartete Retter des Volkes verehrt wird. Sie bekommt hautnah den Prozess mit, in dem er der Gotteslästerung und des Hochverrats angeklagt und verurteilt wird. Und Maria sagt noch immer Ja zu diesem Jesus, wohl, weil sie hoffte und glaubte: Er ist der Christus, der Gesalbte Gottes.

Der Tod war nicht das Ende

Sein Leiden muss sie ertragen, seinen Tod mitansehen und ihn ins Grab legen. Aber: Der Tod war nicht das Ende von Jesus, sondern er ist von den Toten auferstanden. Das teile ich mit Maria: Den Glauben, dass Jesus etwas Besonderes ist, ein Mensch, der aber mehr ist als ein Mensch, sondern Gottes Sohn. Ich denke, Maria liebte Jesus als Mutter und als jemanden, der Gottes Gegenwart bezeugte. Darauf zu schauen, das nehme ich mir besonders vor im Marienmonat Mai.

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